«Weg vom Computer» oder «Lernen mit Kopf, Herz und Hand» sind derzeit Schlagwörter, wenn es um die Schulbildung geht. In einer immer kopflastigeren und bewegungsarmen Gesellschaft ist Lernen mit allen Sinnen aktueller denn je. Die Lehrpersonen der Primarschule Hofwies in Appenzell haben dies mit einem Wandertag in die Praxis umgesetzt. Schnell zeigte sich, wie vielseitig beim Wandern die Natur erlebt werden kann.
Streichelzoo als Erlebnis- und Lernort
Die 3. und 4. Klassen starteten ihre Wanderung in Gais. Eine spannende Znünipause gab es auf der Streichelfarm. Plötzlich brauchte es keine vorbereiteten Postenaufgaben mehr; die Kinder beobachteten eine Vielfalt von Tieren, die Neugierde wurde zur Lernmotivatorin. Es tauchten Fragen auf, welche im Schulzimmer nie aufkämen: Was machen denn die Tiere den ganzen Tag? Wo schlafen sie? Darf man sie füttern? Wann bekommen sie Junge? Im Flug ging so eine Pause mit vielseitigem Lernen vorbei.
Wald als kreativer Lernort
Weiter führte der Erlebnistag die Schülerinnen und Schüler zur Feuerstelle Colterberg. Auch hier musste kein Programm vorgegeben werden. An einem Tisch wurde gespielt, und wer sich immer noch nicht genug bewegt hatte, baute einen Gleichgewichtsparcours oder vergnügte sich mit «Fangis». Andere bauten mit Ästen und Moos Kunstwerke. Durch Spaziergänge wurde erfahren, wie vielseitig die Pflanzenwelt ist, wie abwechslungsreich es riecht beziehungsweise klingt.
Spass bereitete das Grillieren am Feuer. Nicht nur Würste, auch Schlangenbrot und verschiedenes Gemüse wurden erhitzt. Mit Freude war zu beobachten, wie am Schluss selbstständig wieder für Ordnung gesorgt wurde. Beginnen die Kinder mit einem solchen Anlass die Natur zu respektieren und ihren Wert zu erkennen? Auf jeden Fall haben die Schülerinnen und Schüler jede Menge erlebt. Ausserdem kamen sich die Lernenden und die Lehrpersonen durch den klassenübergreifenden Ausflug näher, was dem Miteinander im Schulzimmer bestimmt nicht schaden wird. Zufrieden und mit vielen schönen Eindrücken ging es zurück ins Schulhaus Hofwies nach Appenzell.