«Mit de Pfiifestier uf de Sentis»

Das Doppelquartett Pfiifestier lud zur ­Jubiläumsunterhaltung ein. An der Premiere in der Turnhalle Gonten brillierten die Sänger mit gefühlvollen Rugguusseli, Jodellieder, Witz und viel Herzlichkeit. Dem Publikum gefiel es bestens.

  • Das Doppelquartett Pfiifestier Appenzell lud zur Jubiläums-Unterhaltung ein. (Bilder: Claudia Manser)

    Das Doppelquartett Pfiifestier Appenzell lud zur Jubiläums-Unterhaltung ein. (Bilder: Claudia Manser)

  • Andreas Oertle (links) und Andreas Fuster im Duett, musikalisch begleitet von Martin Inauen. (Bilder: Claudia Manser)

    Andreas Oertle (links) und Andreas Fuster im Duett, musikalisch begleitet von Martin Inauen. (Bilder: Claudia Manser)

  • Die Sänger machen einen Ausflug auf den Säntis. (Bilder: Claudia Manser)

    Die Sänger machen einen Ausflug auf den Säntis. (Bilder: Claudia Manser)

Sie heissen Martin Fuchs, Andreas Fuster, Philipp Haas, Manuel Streule, Stefan Koller, Dominik Inauen, Christian Näf, Andreas Oertle und Kornel Dörig. Gemeinsam singen sie im Doppelquartett Pfiife­stier Appenzell. Im Dezember 1999 wurde das Doppelquartett von acht Sängern gegründet. Von den damaligen Gründern sind Martin Fuchs und Andreas Fuster, er war damals 16 Jahre alt, heute noch dabei. Den Namen Pfiifestier wählten die Sänger, weil sie einen speziellen Namen, ein Markenzeichen wollten. Der Pfiife­stier ist der Draht, um damit die Tabakpfeife zu reinigen. Zum 25-Jahre-Jubiläum haben die Sänger mit einer spürbaren Freude und viel Elan ein abwechslungsreiches Programm einstudiert. Am vergangenen Samstagabend war Premiere in der Turnhalle in Gonten. Das Publikum kam in Scharen, das Konzert war ausverkauft.

Jubiläumskonzert

Mit dem Jodellied «Am Seealpsee» von Dölf Mettler wurde das Jubiläumskonzert eröffnet. «Chönd mit ös uf de Sentis», begrüsste der Präsident Stefan Koller das gutgelaunte Publikum. Seine Begrüssungsworte waren humorvoll und kurzweilig – der Präsident hatte die Lacher auf seiner Seite. Bald fuhr das «Bähnli» mit den Sängern auf der Bühne ein. Erste Hindernisse in Wasserauen mussten umschifft werden.
Doch allzu viel sei hier nicht verraten, denn am kommenden Wochenende wird das Jubiläumskonzert erneut vorgetragen. Vielleicht so viel: Martin Fuchs, der Bauer von der Oberschwarz hatte doch die eine oder andere Hürde zu überspringen. Motiviert von seinen Gesangskollegen schaffte es auch das Gründungsmitglied bis auf den Säntis-Gipfel. Oder eine Bergrettung mit Helikopter war nötig. Der Grund: Ein Influencer in Flip-Flops verstieg sich im steilen Gelände. Was die weltweit grösste 1.-August-Fahne wohl mit den Mitgliedern von Pfiiferstier zu hat?

Heimischer Jodelgesang

Auf Seealp angekommen, wurden die dortigen Sennen mit dem Vortrag «En Sennetag» von Fred Kaufmann beehrt. Ein Lied, das gefühlvoll vorgetragen wurde und ein schönes Gesamtbild hinterliess. Das AI/AR-Jodelduett mit Andreas Oertle und Andreas Fuster trug «Uff de Bärge isch es schö» von Jakob Ummel mit einem durchwegs reinen und stabilen Klangbild vor. Wahrlich eine Perle.
Das Publikum zog den Hut ob einer solch anspruchsvollen Höchstleistung und klatschte für eine Zugabe. Mit verschiedenen Rugguusseli und Jodelgesang entfaltete das Doppelquartett einen kräftigen, warmen und tragenden Zusammenklang. Die verschiedenen Vorjodler überzeugten durch ihre Natürlichkeit, verfügen über klare, helle Stimmen. Die Darbietungen sind heimisch, beweglich mit strahlenden Hochlagen und sonoren Bassstimmen. Beim «Über den Laurenziberg», themengerecht arrangiert, durften sich die Gäste am Jodel und der schauspielerischen Darbietung von Philipp Haas erfreuen. Apropos Philipp Haas: Im vergangenen Herbst konnte er sein 20-Jahre-Jubiläum als Pfiiferstier-Dirigent feiern. Der Abend neigte sich zu Ende, bald leuchtete die Bühne im Abendrot. «Alpennacht» von Robert Fellmann bildete den musikalischen Abschluss. Das Publikum bedankte sich mit Bravo-Rufen und viel Applaus. Als Zugabe durfte ein weiteres Rugguusseli genossen werden.

Drehbuch in Versform

Das Drehbuch von «Mit de Pfiifestier uf de Sentis» wurde von Vreni Neff-Inauen in Versform und mit feinem Humor geschrieben. Sie führte auch Regie. Das ausdrucksstarke und wechselnde Bühnenbild mit verschiedenen Requisiten hat der ehemalige Pfiifestier-Sänger Marcel Koller geschaffen. Auch die Tischdekoration war themengerecht mit einer Luftseilbahn gestaltet. Selbst das Dessert, ein Säntisgipfel-Schokokuchen mit Rahm, war mit einem Leuchtturm garniert. Abgerundet wurde die gefreute Jubiläumsunterhaltung mit einer Tombola, wo schöne Preise winkten und Tanzmusik von der Kapelle Herkules.

23
5

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar