Die Dorfbibliothek in Oberegg besteht seit 1997. Sie war in der Mansarde des «roten Schulhauses» untergebracht und führte mithin ein verstecktes Dasein. Das hat sich mit dem Bau des neuen Schulhauses geändert. Die Bibliothek erhielt in dessen Erdgeschoss eine grosszügig bemessene Fläche mit gut sichtbarem Eingang vom Kirchplatz her. Der helle Raum rufe geradezu nach mehr Aktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit, als bisher geboten werden konnte, erklärte Mario Bernasconi, der «ein Mann der ersten Stunde» bei der Bibliotheksgründung war. Es geht primär darum, das Interesse für das breite Angebot der Bibliothek neu zu wecken, die im Kanton eine Sonderstellung hat.
Freihand- und Schulbibliothek
Die Landsgemeinde 2019 hat einen Kredit für den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes an der Marktgasse in Appenzell gesprochen. Ein zentraler Punkt in der Botschaft war die Zusammenführung der Kantons- und der Volksbibliothek. Die Bezirke und Schulen des inneren Landesteils sollen von dieser neu geschaffenen Zentralbibliothek profitieren. Im Mandat hiess es wörtlich: «Führt der Kanton eine allgemeine Publikumsbibliothek, beteiligen sich die Bezirke und Schulgemeinden im inneren Landesteil, die dadurch von der Aufgabe befreit werden, eigene Gemeinde- und Schulbibliotheken führen zu müssen, angemessen an den entstehenden Kosten. Im Gegenzug haben sie ein Mitspracherecht bei wesentlichen Entscheiden für die Publikumsbibliothek. – Soweit der Kanton eine Publikumsbibliothek für den inneren Landesteil führt, kann er sich an den Kosten einer Gemeindebibliothek in Oberegg ebenfalls mit angemessenen Beiträgen beteiligen.» Dies ist nun geschehen, indem der Grosse Rat die volle Subvention auch für diesen Teil des Gebäudes genehmigte. Selbstredend beteiligt sich der Kanton wie auch der Bezirk an den laufenden Kosten.
Neue Statuten
Mario Bernasconi legte neue Statuten vor, die neben den verbindlichen Satzungen für Vereine auch ein Manual für den Vorstand enthalten. Was kann man tun, welche Kontakte und Formen der regionalen Zusammenarbeit sind tunlich, was sollen Vereinsmitglieder leisten? Er lobte die Lehrpersonen, die sich schon bisher sehr für durchwegs gefreute Anlässe engagierten. Der Verein soll nun kreativ tätig werden, um ein ansprechendes Jahresprogramm auf die Beine zu stellen.
Da aktive Mitarbeit in diesem Bereich erwünscht ist, verzichtete die Gründungsversammlung auf einen Vereinsbeitrag. Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem Nutzerbeitrag: Er bleibt unverändert bei 30 Franken pro Jahr. Neumitglieder sind jederzeit herzlich willkommen. Die Versammlung wählte als Vorstand die bisherigen Mario Bernasconi, Präsident, Silvia Boutellier, Aktuarin und Franziska Cadonau, Kassierin.