Marcel Baumeler-Gmünder neu im Kirchenrat

Gewohnt zügig führte Kirchenratspräsident Erich Fässler am Freitagabend in der Aula Gringel durch die Kirchhöri der Kirchgemeinde St.Mauritius. Unter anderem ging es um eine Ersatzwahl in den Kirchenrat. Die Kirchbürger stimmten diskussionslos der Revision der Verwaltungsvereinbarung der Seelsorgeeinheit Appenzell zu und folgten dem Antrag, den Steuerfuss bei 10 Punkten zu belassen.

  • Marcel Baumeler-Gmünder und Kathrin Birrer, seine Vorgängerin im Kirchenrat Appenzell.  (Bild: Vreni Peterer)

    Marcel Baumeler-Gmünder und Kathrin Birrer, seine Vorgängerin im Kirchenrat Appenzell. (Bild: Vreni Peterer)

«Achtung ist die Grundvoraussetzung für ein gelingendes Miteinander», mit diesen Worten eröffnete Kirchenratspräsident Erich Fässler die Versammlung. Wo keine Achtung vorhanden sei, werde der Mitmensch vom Konkurrenten zum Gegner degradiert.

Personelles

«Das enorme Pensum von Pfarrer Lukas Hidber macht eine Entlastung dringlich, denn der Erhalt seiner Gesundheit ist im Interesse des Arbeitgebers», sagte Erich Fässler. In der Person von Irina Künzle-Fässler habe per 1. Dezember 2022 eine ortskundige neue Mitarbeiterin eingestellt werden können. Mitte November 2022 nahm im Verwaltungssekretariat Patricia Koster-Gmünder als zweite Sekretariatskraft ihre Arbeit auf.

Am 1. August 2022 hat Armin Fässler die Pfarreibeauftragung für Schwende und Brülisau von Toni Kuster übernommen. Die angespannte personelle Situation in der Katechese habe sich leider nicht verbessert, so der Kirchenratspräsident. Die Suche nach einem Ersatz für Madeleine Urech-Pescatore, die per Ende Schuljahr 2021/22 in Pension gegangen ist, sei leider nicht erfolgreich gewesen. Für den Religionsunterricht in Meistersrüte konnte Beatrice Kölbener gewonnen und für Projekte Esther Gorgon-Lenz verpflichtet werden.

Die Demission von Pfarrer Josef Fritsche nach seinem Unfall habe die Ausschreibung einer Seelsorgestelle für die Seelsorgeeinheit Appenzell nötig gemacht. «Angesichts des ausgetrockneten Marktes dürfen wir uns überaus glücklich schätzen, dass wir in der Person von Martin Perl einen Seelsorger gefunden haben, der bewusst einen Einsatz im ländlichen Raum sucht», erläuterte Erich Fässler.

Bauprojekte

Wie Erich Fässler an der Kirchhöri erklärte, ist das gemeinsame Kirchgemeindehaus mit der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde ins Stocken geraten. Die Bauermittlung habe zum Ergebnis geführt, dass bei der geplanten Projektgrösse eine Tiefgarage unabdingbar sei. «Eines ist klar: Eine Tiefgarage zu bauen, kommt nicht in Frage. Das ist einfach zu teuer», so der Kirchenratspräsident. Ein weiteres Projekt ist das alte Pfarrhaus Schlatt, der Baubeginn stehe kurz bevor.

Das Thema «Bestattungskosten»

Der Leistungsauftrag zwischen den Bezirken als Auftraggebern und der katholischen Kirchgemeinde Appenzell ist noch nicht abgeschlossen. Erst muss die Verordnung über das Bestattungswesen revidiert werden. Die Bezirke können nicht autonom entscheiden, so Erich Fässler, der weiter ausführte: «Die Vergleiche von Bestattungskosten, wie sie in der Presse herumgeisterten, haben zu Unverständnis geführt. Fakt ist, im Jahr 2022 betrugen die Kosten für eine Bestattung exakt 1726.43 Franken». Gemäss Vereinbarung sei eine Bestattung mit 4000 Franken berechnet worden. Da die Sanierungskosten neu in Tranchen abbezahlt werden, würden sich die Bestattungskosten kontinuierlich reduzieren.

Finanzen

Die Jahresrechnung 2022 der Kirchgemeinde St. Mauritius Appenzell schliesst bei ordentlichen Einnahmen von 3‘578’815.12 Franken und ordentlichen Ausgaben von 3‘501’100.23 Franken mit einem Einnahmenüberschuss von 77’715.09 Franken ab. Das Budget der Kirchenverwaltung rechnet mit Einnahmen von 2’989’880 Franken und Ausgaben von 2‘984‘800 Franken bei Abschreibungen im Umfang von 205‘000 Franken, was einen Einnahmenüberschuss von 5080 Franken ergibt. Die Jahresrechnung 2022 und das Gesamtbudget 2023 wurden diskussionslos genehmigt. «Die Finanzen dürfen wir als gesund beurteilen», so der Kirchenratspräsident. Der Kirchenrat ersuchte die Stimmberechtigten, den Steuerfuss auf 10 Steuerprozenten zu belassen. Die Kirchbürger hiessen diesen Antrag gut.

Die in den letzten neun Jahren gesammelten Erfahrungen, die sich veränderten Herausforderungen und die gelebte Praxis haben den Kreisrat der Seelsorgeeinheit Appenzell (SEA) dazu bewogen, eine Revision der Verwaltungsvereinbarung an die Hand zu nehmen. Insbesondere soll für die in der Seelsorge tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der administrative Aufwand verringert werden. Zudem soll der Modus für die Aufteilung der Kosten der pastoralen Leistungen auf die einzelnen Kirchgemeinden verändert werden. Die Kirchbürger stimmten der Revision zu.

Rücktritt und Neuwahl

An der diesjährige Kirchhöri ist Kathrin Birrer nach vier Jahren als Kirchenrätin zurückgetreten. Sie hatte das Ressort Friedhof unter sich und vertrat zudem den Kirchenrat im Pfarreirat. Bevor es zur Neuwahl kam, dankte der Präsident der abtretenden Kathrin Birrer für den unermüdlichen Einsatz. Als Nachfolger und somit zum neuen Kirchenrat gewählt wurde Marcel Baumeler-Gmünder, der bisher als Ersatzrevisor amtierte. In dieses Amt wurde neu Doris Koch-Gollino gewählt. Alle anderen Amtsträger stellten sich für ein weiteres Jahr zur Verfügung, sie wurden ohne Gegenvorschläge wiedergewählt.

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