Lungenligen unter gemeinsamem Dach

87 Jahre lang gab es die Lungenliga Appenzell Innerrhoden. 1930 wurde sie gegründet, damals jedoch noch unter dem Namen Tuberkulose-Fürsorgeverein Appenzell Innerrhoden. Die drei Lungenligen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden werden seit Januar 2017 gemeinsam geführt. Am Dienstagabend fand die letzte Generalversammlung der Lungenliga Appenzell statt, an der die Fusion offiziell beschlossen wurde.
Es sei für die Lungenliga Appenzell Innerrhoden als kleiner Verein immer schwieriger geworden, die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen, sagt Antonia Fässler, die bis am Dienstagabend Präsidentin der Lungenliga Appenzell war. Bis vor zwei Jahren hätte das Pflegepersonal für die Betreuung der Patienten pauschal abrechnen können. Mit der neuen Bestimmung des Krankenversicherungsgesetzes muss jede zeitliche Aufwendung einzeln abgerechnet werden. Ausserdem brauche es für die Betreuung zu Hause eine Zulassung als Spitex, erklärt Antonia Fässler. Hinzu kam, dass die Lungenliga Schweiz den Sockelbeitrag von 10’000 auf 15’000 Franken pro Jahr erhöht hat und vorschrieb, eine neue Software einzuführen. «Mit etwa 150 Patienten hatte die Lungenliga Appenzell ein kleines Kerngeschäft. Der administrative Aufwand wurde grösser als unsere Kernaufgabe: das Pflegen.» Deshalb habe man sich zur Fusion mit den anderen beiden Lungenligen entschlossen.
Für die Patienten in Appenzell Innerrhoden hat dieser Zusammenschluss zunächst keine Änderungen zur Folge. Die Pflegefachfrau Susann Inauen, die bis am Dienstag Ligenleiterin war, wird von der Lungenliga St.Gallen-Appenzell angestellt. Ende Jahr wird sie pensioniert. Danach müsse neues Pflegepersonal der Liga die Aufgaben übernehmen, sagt Antonia Fässler.
Die Kantone Appenzell Innerrhoden und Aussserrhoden haben je einen Sitz im Vorstand. Für Appenzell Innerrhoden wurde Mathias Cajochen, Sekretär des Gesundheits- und Sozialdepartements in den Vorstand gewählt.
An der Generalversammlung wurden Susann Inauen, ihre bisherige Stellvertreterin Theres Fässler-Rüegg sowie Irene Manser, die für administrative Aufgaben zuständig war, für ihre langjährige Tätigkeit verdankt.