Mittlerweile hat es sich in der Primarschule Brülisau eingebürgert, dass die Projektwoche stattfindet, wenn sich die 5. und 6. Klässler mit ihren Siebensachen ins Klassenlager verabschieden. Vor allem, wenn das Thema «Kunst» gewählt wird, könnte es durchaus ein Vorteil sein, wenn die Altersspanne nicht zu gross ist und für jede Klassenstufe somit ein geeignetes Programm zusammengestellt werden kann. Das Thema ist sehr umfangreich und vielfältig und im ersten Moment kann man sich nicht recht vorstellen, wie die Projektwoche gestaltet werden kann ohne, dass zum Schluss nur Bilder an der Wand hängen. Dass die Kinder den Begriff aber bestens verstanden haben, bewies die Vernissage am Ende der Woche. Wahre Kunstwerke konnten bestaunt werden, die nicht nur aus Papier und Farbe bestanden.
Besuch in der Kunsthalle Ziegelhütte
Während der ganzen Woche wurde in verschiedenen Ateliers gearbeitet. Zur Abwechslung aber, stand ein Besuch in der Kunsthalle Ziegelhütte auf dem Programm. Die Kindergärtler, Erst- und Zweitklässler machten am Dienstagmorgen den Anfang. Da in der Kunsthalle Ziegelhütte momentan keine Ausstellung platziert ist, sind die Räume so gut wie leer. Was soll es da zu entdecken geben, könnte man sich fragen. Nach einer kurzen Einführung über die Geschichte der Ziegelhütte verstanden es Anna Beck-Wörner – Leiterin Kunstvermittlung – und Ueli Vogt, die Spannung auf die bevorstehende Erkundungstour bei den Kindern zu steigern. Mit Papier und Stift ging es dann in Gruppen auf Entdeckungsreise. Die Kinder durften sich im ganzen Gebäude frei bewegen. Die einzige Aufgabe war es, Eindrücke bildlich festzuhalten. Erstaunlich was schlussendlich gezeichnet wurde. Was Erwachsene schon nicht mehr sehen, wurde von den Kinderaugen förmlich aufgesaugt. Kleine Löcher in der Betonwand, eine Lichtsäule an der Wand, die die Farben wechselt oder aber eine fehlende Lampenabdeckung.
Vernissage zum Abschluss
Nach einer intensiven, farbenfrohen und äusserst kreativen Projektwoche luden die Schülerinnen und Schüler mit den Lehrerinnen am Freitagabend dann zur Vernissage. Wahrhafte Kunstwerke gab es zu bestaunen und Besucherinnen und Besucher drängten sich regelrecht von Werk zu Werk. Da wurde Mama und Papa ganz genau erklärt, wie ein Werk zustande kam. Farbenfrohe Bilder taten es den Gästen ebenso an, wie auch die Werke aus Karton. Ein Pup/Partyhaus, eine Legokonstruktion mit Motor oder aber das Werk «Oberdorfcity» entstanden aus den eigenen Ideen der Kinder. Nach Rückfrage bei den Künstlerinnen und Künstlern nach dem Highlight der Woche, war dies das meist genannte. «Me hend efech döre mache, wa me hend wele». Sogar schulfreie Nachmittage wurden von einzelnen zum Tüfteln genutzt. Nach dem Rundgang wurden die Gäste mit einem Apéro verwöhnt und die Kinder schlossen die Veranstaltung passend mit dem Gesangsvortrag «mini Farb ond dini».
Klassenlager mit Besuch in heimischen Räumen
Das langersehnte Klassenlager startete für die Fünft- und Sechstklässler am Montagmorgen. Die Reise führte mit dem Zug nach Sarnen und mit der ersten Überraschung – einer Schifffahrt – nach Giswil. Das Lager war vollgepackt mit Abwechslung und Highlights. Natürlich stand das Wandern in dieser schönen Gegend im Fokus, aber auch eine Nachtübung stand auf dem Programm, die Begehung des Schacher-Seppli-Weges oder es wurde aber kurzum ein Tag mal komplett auf den Kopf gestellt, beginnend mit dem Nachtessen. Danach erkundete die Schar den Ballenberg. Das «Brölisauer-Buurhuus» wurde schnell entdeckt und eingenommen. Ein bisschen Heimat, wenn man weit weg von zu Hause ist. Am Abend gab es dann, um den verkehrten Tag abzurunden, ein köstliches Frühstück. Faszinierend für die Kinder war die Aareschlucht und glücklicherweise liess Petrus das Giessen für einmal sein, so dass ein Besuch im Freibad genossen werden konnte. Die Woche war schnell vorbei und nach dem Putzen der Lagerunterkunft ging es mit dem Zug zurück in Richtung Ostschweiz. Natürlich durfte ein Zwischenhalt in Luzern mit der Begehung der Kappellbrücke nicht fehlen. Sichtlich müde, aber glücklich und gesund kehrte die mittlerweile etwas leisere Schar am Freitagvesper zurück und wurde von den Eltern herzlich empfangen.