Kleine Betriebe haben es schwer

Im Herbst 2023 wurde das Altersheim in Oberegg aufgehoben. Das gleiche Schicksal erfährt auch das kleine Heim in Lutzenberg, das Ende Februar 2024 geschlossen wird. Gründe sind die zu tiefen Belegungen und die damit verbundenen grossen Defizite. An beiden Orten ist noch keine Nachfolgelösung in Sicht.

  • Zu den aufgehobenen Altersheimen in der Region Vorderland gehört dasjenige im Wüschbach, Wolfhalden, das nach der 2010 erfolgten Schliessung in private Hände überging. Gemäss Internet soll es jetzt zum Preis von 2,15 Millionen Franken verkauft werden. (Bilder: Peter Eggenberger)

    Zu den aufgehobenen Altersheimen in der Region Vorderland gehört dasjenige im Wüschbach, Wolfhalden, das nach der 2010 erfolgten Schliessung in private Hände überging. Gemäss Internet soll es jetzt zum Preis von 2,15 Millionen Franken verkauft werden. (Bilder: Peter Eggenberger)

  • Zu den aufgehobenen Altersheimen im Vorderland gehört auch das Haus Torfnest in Oberegg.

    Zu den aufgehobenen Altersheimen im Vorderland gehört auch das Haus Torfnest in Oberegg.

In allen Vorderländer Gemeinden entstanden im 19. Jahrhundert weit von den Dorfzentren entfernte Armenhäuser. Mit baulichen und betrieblichen Verbesserungen verwandelten sie sich in Bürger- und später in Altersheime. Die verwinkelten Häuser mit kleinen Räumen und geringer Raumhöhe sowie die abseitige Lage erwiesen sich aber zunehmend als grosse Nachteile, so dass schon vor fünfzig Jahren die erste Schliessung eines alten Heims erfolgte.

Grub hatte die Nase vorn

1972 wurde das in einem alten Appenzellerhaus eingerichtete Gruber Bürgerheim im Weiler Frauenrüti aufgehoben. Als Ersatz konnte 1977 das Alterswohnheim Weiherwies nahe dem Dorfzentrum bezogen werden. Seither stehen hier behindertengerechte Kleinwohnungen und komfortable Einzelzimmer zur Verfügung.

Ersatzlos geschlossen hingegen wurde Ende 2010 das Altersheim Wüschbach in Wolfhalden, nachdem hier nur noch sechs Pensionäre lebten. Ebenfalls aufgehoben wurde das Heim Müllersberg in Heiden, wobei hier mit dem bereits vorher sanierten und erweiterten Haus Quisisana eine Ersatzlösung zur Verfügung stand. Geschlossen wurde 2014 auch das Heim Ob dem Holz in Rehetobel, wobei die Gemeinde mit dem Haus Krone seit 1978 ein neues Heim im Dorfzentrum aufweist.

Flucht nach vorn in Reute

In Reute wurde mit der Übernahme des 1998 neu erstellen Heims «Sonnenschein» im Ortsteil Mohren die Flucht nach vorn angetreten. Damit weist die Gemeinde heute mit dem modernen «Sonnenschein» und dem verschiedentlich sanierten, 1859 eröffneten Haus im Watt zwei Heime auf, die Synergien ermöglichen und beide von Jakob Egli geleitet werden.

Die nach wie vor bestehenden Häuser Altersheim Almendsberg in Walzenhausen und Obergaden in Wald wurden in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut und nach Möglichkeit den heute üblichen Komfortansprüchen angepasst. Als Heim von regionaler Bedeutung hat sich mittlerweile das Betreuungs-Zentrum Heiden profiliert, wo heute Einwohnerinnen und Einwohner aus allen Vorderländer Gemeinden ihren Lebensabend verbringen.

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