Ein schönes Bild, wie die erfolgreichen jungen Menschen elegant gekleidet durch den Mittelgang geschritten sind. Alle haben sie bestanden und so war die grosse, gelöste Freude bei allen Anwesenden sicht- und spürbar. Rektor Marco Knechtle begrüsste die Gäste aus der Politik genauso, wie die anwesenden Familienmitglieder und Freunde der Maturandinnen und Maturanden. Die ganze Feier wurde mit musikalischen Intermezzi aus den eigenen Reihen des Gymnasiums festlich gestaltet. Die Zeugnisübergabe erfolgte klassenweise und die elf Maturandinnen und Maturanden mit den besten Leistungen wurden speziell geehrt.
Nicht ohne mein Lieblingsbuch
Knechtle hatte sein Lieblingsbuch zur Feier mitgebracht und die Festgesellschaft gleich zum Schmunzeln gebracht: «Blickfeld Deutsch», das Deutschlehrmittel für die oberen Klassen. Knechtle vermochte aber trefflich zu schildern, warum dieses Buch nicht nur die deutsche Literaturgeschichte zu spiegeln vermag, sondern eben auch die sechs Jahre Gymizeit, welche die Maturandinnen und Maturanden in diesem Hause verbracht haben
Maschinen ersetzen keine Lehrpersonen
Aus dem Lehrergremium war Oliver Schwarz auserkoren, das Wort an den Maturajahrgang 2022 zu richten. Er erinnerte daran, dass die Pandemie ziemlich genau einen Drittel der Gymnasialzeit der heutigen Maturandinnen und Maturanden ausmachte. Dass diese für viele schwierige Zeit auch positive Seiten hatte, beleuchtete Schwarz dann sogleich. Er zeigte sich beeindruckt ob dem hohen Mass an Flexibilität, mit welcher die Jugendlichen die Umstellung gemeistert hatten, und es hatte ihn berührt, dass die Lehrpersonen von der Schülerschaft ein Dankeschön für den Fernunterrichtseinsatz erhalten haben. Die wichtigste Erkenntniss war aber wohl, dass der Fernunterricht auch gezeigt habe, dass digitale Geräte beim Unterrichten zwar wertvolle Dienste leisten, aber aus verschiedenen Gründen nie die Lehrperson ersetzen können. «Unterschätzen wir die Bedeutung der Beziehungsebene beim Unterrichten nicht. Zum Unterrichten gehören Konsens und Dissens, gehören Ecken und Kanten der Beteiligten.»
Symptome einer Überdosis
Dominik Schmidli, der Vertreter des Maturajahrganges, berief sich auf das Motto: «Sechs Jahre Stoff, und immer noch nicht süchtig». Er zog mehrere Vergleiche heran, die der Suchtthematik entstammen und setze Lernstoff, Lehrpersonen und Lernort in entsprechende Relationen. Da geht es um die Qualität des Stoffs, das Vertrauen in die einzelnen «Dealer». Je länger man durchhalte, desto grösser werde die Palette an Stoffen, die einem angeboten werden. Lehrbuchmässig schliesst er seine Rede mit einem Apell ab, ohne es zu unterlassen, einen humorvollen Seitenhieb an die anwesende Presse auszuteilen: «Auch auf die Gefahr hin, dass der Schluss meiner Rede von den Medien total aus dem Kontext gerissen zitiert werden und dadurch missverständlich sein könnte, bleibt mir nur zu sagen: ‚Kinder bitte nehmt euren Stoff!‘.»
Keinen Schaden genommen
Landammann Roland Inauen zeigte sich – bezugnehmend auf die Maturazeitung und das Motto des Jahrganges «Sechs Jahre Stoff, und immer noch nicht süchtig» erfreut, dass offenbar alle die Gymizeit ohne Schaden zu nehmen überstanden haben. Er berichtete von physischen und sinnbildlichen Baustellen, welche dieser Maturajahrgang durchlebt hat. Inauen stellte fest, dass nun ein wichtiges Etappenziel erreicht sei und betonte: «Das Leben besteht aus lauter Etappenzielen, es gibt keinen Gesamtsieg im Leben!»
Die elf Besten
Absolute Spitzenleistungen erbrachten Bartholet Mona mit 5.81, Dobler Roswitha und Rieben Ananda mit je 5.58 und Kast Luca mit 5.42. Weitere ausgezeichnete Resultate haben erreicht: Weiss Anton 5.38, Züger Nico 5.27, Jütz Jessica 5.23, Schmidli Dominik 5.12, Koller Sarina 5.08, Thür Lavinia 5.08, Corti Laura 5.04.
Sie haben bestanden
Andrich Giuliana (P), Appenzell, Psychologie; Anstett Laurenz (W), Appenzell, BWL; Bartholet Mona (L), Appenzell, Medizin; Bless Ursina (P), Appenzell, Logopädie; Burri Monja (P), Appenzell, Psychologie; Corti Laura (W), Appenzell , Physiotherapie; Dähler Joya (W), Appenzell, Soziologie; Djukic Bosko (M), Appenzell, Maschinenbau; Dobler Roswitha (M), Brülisau, Medizin; Frehner Chiara (W), Appenzell, BEM-Praktikum; Fritsche June (W), Appenzell, Jura; Hunziker Dario (M), Appenzell, Maschinenbau; Jütz Jessica (W), Appenzell, Pädagogische Hochschule; Kast Luca (W), Appenzell, Medizin; Koller Sarina (W), Appenzell, Zwischenjahr; Köpfli Lena (L), Appenzell, Sozialarbeit; Kuhac Sara (P), Appenzell, Pädagogische Hochschule; Manser Salome (L), Appenzell, Pflegefachfrau; Mock Gian (W), Appenzell, Zwischenjahr; Rieben Ananda (M), Appenzell, Medizin; Rusch Julia (W), Appenzell, BEM-Praktikum; Rusch Manuel (W), Appenzell, Wirtschaftsingenieur; Schmid Lena (W), Appenzell, Chemie; Schmidli Dominik (L), Schwellbrunn, Biologie; Schwyter Linda (W), Lütisburg, Pädagogische Hochschule; Stöcklin Raul (W), Gonten, Polizeischule; Thür Lavinia (M), Appenzell, Zwischenjahr; Weiss Anton (L), Appenzell, Medizin
Züger Nico (M), Appenzell, Maschinenbau.