«Isch e guets Johr gsee», begrüsste Lydia Hörler, Präsidentin des Vereins Volksbibliothek Appenzell, zur Hauptversammlung. Die Nutzer- und Ausleihzahlen steigen stetig. Vor allem seit nach der Pandemie die Besuche von Schulklassen wieder zugenommen haben. «Es ist uns besonders wichtig, dass Schulkindern die Freude an Büchern und Geschichten vermittelt wird», so die Präsidentin. Die Pensen der sieben gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen wurden aufgrund der gestiegenen Nachfrage erhöht und die Öffnungszeiten in den Sommerferien erweitert. Die Zahlen zur Volksbibliothek Appenzell präsentierten Lydia Hörler unter anderem im Jahresbericht, Geschäftsführerin Doris Köppel und Kassierin Bettina Nater im Rahmen der Rechnungslegung. Die Versammlung, der neben Gästen 19 Stimmberechtigte beiwohnten, genehmigte die Rechnung wie das letztjährige Protokoll und den Jahresbericht einstimmig. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem kleinen Defizit von 1776 Franken. 50 000 Franken bekommt der Kanton für von Kantonsangestellten geleisteten Dienst und 14 000 Franken Miete. Wegen des erhöhten Besucheraufkommens und der deswegen aufgewendeten Überzeit nahmen die Personalkosten um circa 10 300 Franken zu; sie betrugen im Jahr 2023 93 876 Franken.
Alle Informationen auf der Homepage
Der seit dem vergangenen Jahr weiblich besetzte Vorstand (Bibliotheksleiterin Doris Köppel, Andrea Oberle, Aktuarin, Bettina Nater, Melina Cajochen, Corinne Speck und Präsidentin Lydia Hörler sowie die Revisoren Markus Inauen und Tschösi Manser) wurden mit grossem Applaus für ein weiteres Jahr wiedergewählt.
Sowohl Lydia Hörler als auch Doris Köppel machten auf das Programm des Jubiläumsjahres aufmerksam. «Anstatt ein grosses Jubelfest zu veranstalten, beschlossen wir, jeden Monat unter dem Jahresmotto ‹Lesefreude› einen Anlass anzubieten», erläuterten sie. Es lohnt sich, sich auf der Homepage der Volksbibliothek Appenzell umzusehen: Dort findet man detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen sowie alle Unterlagen zum Betrieb und zum Verein: www.volksbibliothek-appenzell.ch.
Sachbuchabteilung neu geordnet
Im vergangenen Jahr wurde die Sachbuchabteilung neu geordnet, erfuhren die Teilnehmenden der Hauptversammlung. Sie ist nun nach der sogenannten Klartextsystematik beschriftet – als erste öffentliche Bibliothek in der Ostschweiz. So lassen sich Bücher anhand übergeordneter Begriffe gut finden, zum Beispiel: Fortbewegung – Technik und Verkehr – Eisenbahn …
Die Vorstandsfrauen bedankten sich bei Laurin Wegelin, der sie fachmännisch unterstützt hatte und mehrfach beim Kanton für die Kooperation im IT-Bereich und für die finanziellen Beiträge. Auch Bezirke, Schul- und Kirchgemeinden – einzelne Vertreterinnen nahmen an der Versammlung teil – tragen zur Finanzierung des Bibliotheksbetriebs bei. Von der Stiftung Pro Innerrhoden erhält die Volksbibliothek jährlich 68 000 Franken, vom Kanton Appenzell Innerrhoden 25’000 Franken; die Beiträge der Bezirke belaufen sich auf 27’512.00 Franken, jene der Schulen auf 28 904 Franken. Das bleibt noch so, bis das neue Bibliotheksgesetz in Kraft tritt. Dennoch sei der Verein – gerade um Veranstaltungen anbieten zu können – auch auf Spenden angewiesen, so Lydia Hörler. Das komme im Jubiläumsjahr besonders zum Tragen. Man kann beispielsweise die Support-Culture-Bons, die man für Einkäufe im Migros erhält, im Internet für die Bibliothek eintragen oder sie direkt vorbeibringen.
Bezüglich Neubau Verwaltungsgebäude, wo die Volks- und die Kantonsbibliothek dereinst untergebracht werden sollen, konnte Doris Köppel keine News mitteilen. Aber zum kaputten Lift: Seit letztem Herbst müssen alle Medien in die Bibliothek hinunter oder von dort hinaufgetragen werden. Im Sommer soll der Aufzug ersetzt werden.