Im Gesamtergebnis schliesst die Ausserrhoder Staatsrechnung mit einem Ertragsüberschuss von 22,1 Millionen Franken ab. Dieses liegt um 6,2 Millionen Franken über dem Voranschlag. Unter anderem entstanden durch Mehrerträge aus den Grundstückgewinnsteuern, dem Anteil an der direkten Bundessteuer, der Verrechnungssteuer und der Neubewertung der Liegenschaften des Finanzvermögens sowie Minderausgaben bei den Berufs-, Mittel-, und Hochschulen, den Kosten der Prämienverbilligungen der Krankenversicherung, den Ausgaben der Spitalfinanzierung, der beruflichen Grundausbildung sowie bei den Betrieben mit Globalkredit und Leistungsaufträgen, zum Voranschlag 2019 grössere Abweichungen in der Rechnung 2019. Die Nettoinvestionen 2019 betragen 17.4 Millionen Franken.
Zu reden gab die Beteiligung des Spitalverbundes Appenzell Ausserrhoden (SVAR). Der von ihnen erwirtschaftete Verlust von 6,7 Millionen Franken ist unter anderem auf eine Wertberichtigung von 4,8 Millionen Franken zurückzuführen. In der Staatsrechnung 2019 wurde die Beteiligung vom SVAR um 6,7 Millionen Franken abgewertet und das operative Ergebnis des Kantons wurde durch die Abwertung deren Beteiligung entsprechend belastet. Dies wurde vom Regierungsrat Paul Signer aber auch von den Fraktionen bedauert. Vor allem auch weil zukünftig in diesem Bereich keine Besserung zu erwarten ist. Dennoch wurde die Staatsrechnung 2019 einstimmig genehmigt. Der Rechenschaftsbericht sowie der Tätigkeitsbericht 2019 der Geschäftsprüfungskommission und der Finanzkontrolle wurden zur Kenntnis genommen. So auch der Rechenschaftsbericht 2019 des Obergerichts sowie der Jahresbericht 2019 des Datenschutz-Kontrollorgans.
Ebenfalls wurde der Bericht über kantonale Massnahmen bezüglich des Coronavirus an der vergangenen Kantonsratssitzung behandelt. Mit diesem Bericht fasst der Regierungsrat die kantonalen Massnahmen zur Bewältigung der ausserordentlichen Corona-Lage zusammen. Gleichzeitig unterbreitete er dem Kantonsrat jene Beschlüsse zur Genehmigung, die er gestützt auf Notrecht treffen musste. Obwohl ein Abschlussbericht noch aussteht, wurde der Regierungsrat für seinen Bericht aber auch für die Krisenbewältigung von verschiedenen Kommissionen sowie Fraktionen gelobt. Unter anderem wurde diesbezüglich auch die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bevölkerung erwähnt. Die Verordnung der Gesundheitsversorgung sowie Gerichte wurden einstimmig angenommen. Auch dem Ausgabenbeschluss wurde einstimmig zugestimmt.
Im Weiteren reichte die SVP-Fraktion die Motion «Optimierung bei Abstimmungen und Wahlen» ein, welcher später zu einem Postulat umgewandelt wurde. Dieses wurde mit 43 zu 19 Stimmen als erheblich erklärt. Die zweite Motion «Jugendschutz auf E-Zigaretten und ähnliche nikotinhaltige Produkte ausweiten» wurde vom Kantonsrat mit 55 Stimmen als erheblich erklärt. Dies gegen Empfehlung von Regierungsrat Yves Noël Balmer, der sich zwar für den Inhalt der Motion ausgesprochen hat, jedoch darauf aufmerksam machte, dass vom Bund diesbezüglich bereits eine nationale Regelung getroffen wird.