«Wenn ihr heiliggesprochen würdet, was denkt ihr, was würdet ihr in der Hand halten? Welche Gegenstände würden eure Nachfolger an euch erinnern? Wäre es eventuell ein Natel oder ein Sportwagen?» Mit dieser tiefgründigen und spannenden Frage eröffnete Pater Josef Rosenast am Sonntag, 1. September, den Festgottesdienst in Gonten. Überleitend zeigte er ein Bild von einem Kamm und einem Krug, zwei Utensilien, welche die heilige Verena auszeichnen. Anhand dieser Bilder erinnerte er daran, dass unser Körper ein wertvolles Geschenk Gottes, ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Und diesem sollen wir mit Respekt und Wertschätzung begegnen – ihm Sorge tragen. Der Kamm soll Sinnbild für die äussere Pflege sein. Das Wasser im Krug verweist auf die innere und äussere Pflege. Es wirkt reinigend und hilft uns, unseren Körper sauber zu halten. Die reinigende Wirkung des Wassers soll uns aber auch daran erinnern, dass wir versuchen, mit unserem inneren Geist im Reinen zu sein. Wenn wir ein Bad geniessen, so dient das dazu, unseren Körper zu waschen, ist aber gleichzeitig auch Entspannung für unseren Geist.
Genau solche Ruhepausen seien in der heutigen Zeit, in der Stress und Hektik dominieren, extrem wichtig. Innere Schönheit zeige sich, wenn Körper und Geist im Einklang sind. Gehen wir achtsam mit unserem Körper um und tun wir ihm öfter einmal was Gutes, so die Botschaft. Auch zeige das Sinnbild Krug uns, dass wir Gutes weitergeben, den Nächsten lieben sollen – so wie es die heilige Verena vorgelebt hat.
Passend zum Verenafest sang der Kirchenchor die Verenamesse von Peter Roth. Die wunderbaren Melodien und die wohlklingenden Stimmen verliehen dem Gottesdienst einen festlichen Rahmen. Die Bürgermusik Gonten bildete dann die Spitze der Prozession, ihr folgten die Fahnen- und Muttergottesträger, «Täfelimeedle ond -buebe», der Kirchenrat, die Trachtenfrauen und -kinder sowie erfreulich viele Gottesdienstbesucher. Die Prozession führte bei herrlichem Sonnenschein durch das Dorf Gonten – eine festliche, andächtige Tradition, die nie etwas von ihrem Zauber verliert. Beim Mehrzweckgebäude erteilte Josef Rosenast den Segen, speziell für alle Kranken, Schwachen und Bedürftigen. Denn genau diesen Menschen war Verena immer hilfsbereit zur Seite gestanden. Nach dem Schlusssegen wurde auf dem Kirchplatz zum Apéro eingeladen.