Josef Rempfler lieferte mit dem «Appenzeller Echo» das letzte Puzzleteil beim «Bli …

Zurzeit ist für Publikum ein Besuch im «fabriggli» in Buchs unmöglich. Darum besucht das Werdenberger Kleintheater sein Publikum selbst. Eine Reihe von Auftritten schloss nun das «Appenzeller Echo» ab.

  • Das «Appenzeller Echo» mit Benjamin und Josef Rempfler sowie Walter Neff. (Bild: pd)

    Das «Appenzeller Echo» mit Benjamin und Josef Rempfler sowie Walter Neff. (Bild: pd)

«Virenfrei, unterhaltend und online. Keine neue Idee, aber eine mit Qualität und Schwung: Wir kommen in Ihre gute Stube mit unserem gewohnt breiten und vielseitigen Programm und mit Künstlern aus der Region», heisst es im Pressetext. Und weiter: «Im abschliessenden Teil der Serie kommt die Volksmusikformation Appenzeller Echo zu euch nach Hause. Wie das Trio die momentane Zeit ohne Konzerte erlebt und warum ihnen das Weitergeben von Traditonen so am Herzen liegt, besprachen die Musiker im Talk mit Christian Imhof.»

Am Sonntagmorgen, den 3. Mai gastierte die Volksmusikformation Appenzeller Echo am «Bliib dahai»-Festival im Fabriggli Buchs. Mit ihren vielseitigen Klängen schafften es Walter Neff und die Brüder Josef und Benjamin Rempfler spielerisch im Kleintheater die Tradition aufleben zu lassen. Nach der gefühlvollen Vorstellung nahm sich das Trio Zeit um mit Qultur-Verleger Christian Imhof über Appenzeller Witze, Musik und den kommenden Sommer ohne Grossveranstaltungen zu sprechen.

Auch die Volksmusikwelt hat Covid-19 getroffen, sagt der Hackbrettspieler Benjamin Rempfler im Interview. «Man hat gemerkt, dass immer mehr Veranstaltungen abgesagt werden. Somit läuft im Moment nicht viel, mit den Ausnahmen, dass man für sich selber üben oder im Internet bei «Challenges» mitmachen könnte.» Wie es weitergehe sei ungewiss.

Anfragen bleiben aus
Die Situation sei momentan ziemlich speziell, gibt auch sein Bruder Josef zu. Gewisse Veranstalter hätten ihnen direkt abgesagt, da keine Wiederholung möglich gewesen sei. Andere, wie beispielsweise das Heidenfestival hätten die Veranstaltung um ein Jahr verschoben. In den heissen Monaten seien sie nicht viel unterwegs. Vor allem die Monate August bis Oktober seien da viel eher ihre Konzerthauptsaison. Doch durch die aktuelle Unsicherheit bei den Veranstaltern, werde sehr zaghaft gebucht, erklärt der Geiger nachdenklich. Trotzdem schaut das Trio hoffnungsvoll und nicht verbittert in die Zukunft.

Volksmusik lebt weiter
«Die Tradition ist etwas ganz Wichtiges für uns.», erklärt Bassist Walter Neff. Laut ihm staunen die Auswärtigen immer wieder über den Nachwuchs, welcher gerne und stolz Trachten trägt. Genau gleich sei es im Appenzell mit der Musik und den traditionellen Instrumenten. Bei ihnen werde die Tradition ausgelebt. Man habe auch ein wenig die Verpflichtung es vorzumachen und die Jungen so zu motivieren.

Heimatgefühle am «Bliib dahai»-Festival
Das produzierte Livevideo von der Vorstellung des Trios Appenzeller Echo soll die Stimmung des Fabrigglis direkt zu den Zuschauern nach Hause bringen. Aus diesem Grund sind am Festival professionelle Ton- und Lichttechniker vor Ort gewesen, die den Kameraleuten die Arbeit erleichtert haben. Bis im Juni gibt es jeweils am Montag und Donnerstag ein Konzert und einen Talk, der die Stimmung heben und den Leuten noch ein wenig zum Durchhalten motivieren soll. Es besteht die Möglichkeit, während der Ausstrahlung des Festivals freiwillig einen Beitrag zu spenden. Dieses Geld wird dann zu gleichen Teilen an die Künstler und Techniker aufgeteilt. Dies soll nicht nur den Ausfall an Gagen dämmen, sondern auch als eine Wertschätzung an alle Qulturschaffenden gesehen werden.

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