Innerrhoden wechselt ab 1. Januar 2022 die Fahrzeugkennzeichen von AI auf IR

Wegen fehlender Systematik bei den Kantonsabkürzungen und der Sonderstellung von «AR» soll «AI» nur noch für die Mietwagenflotten und für Zürcher zur Verfügung stehen. Fahrzeuge von Innerrhoderinnen und Innerrhodern erhalten «IR». Das erste Fahrzeug mit einer solchen Nummer fährt der Vorsteher des Innerrhoder Departementes für Justiz-, Polizei- und Militär, Jakob Signer.

  • Das erste Fahrzeug in Innerrhoden, das mit IR statt AI herumfährt, ist dasjenige von Landesfähnrich Jakob Signer. (Bild: H9)

    Das erste Fahrzeug in Innerrhoden, das mit IR statt AI herumfährt, ist dasjenige von Landesfähnrich Jakob Signer. (Bild: H9)

In seiner Ausgabe von heute berichtet die Zeitung «Appenzeller Volksfreund» exklusiv darüber, dass es zu einem Wechsel beim Kürzel auf den Fahrzeug-Kontrollschildern kommen soll.

Bei den Kantonen bilden in elf Fällen die ersten beiden Buchstaben die Abkürzungen. (BErn, FReiburg/FRibourg, GEnf/GEnève, GLarus, GRaubünden/GRischun, JUra, LUzern, NEuenburg/NEuchâtel, SOlothurn, TIcino, URi). Bei fünf Kantonen werden der erste und der letzte Buchstabe verwendet (SchwyZ, VauD/waadt, ValaiS/wallis, ZuG, ZüricH).

Schliesslich gibt es noch neun Kantone, bei denen der erste Buchstabe der ersten Silbe beziehungsweise des ersten Wortes und derjenige der zweiten Silbe beziehungsweise Wortteils das Kurzzeichen generieren. Dazu zählen AarGau, Appenzell Innerrhoden, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, NidWalden, ObWalden, Sankt Gallen, SchaffHausen und ThurGau.

Aus der Reihe fällt als einziger Appenzell Ausserrhoden. Ausschliesslich bei diesem Kanton wird aus dem zweiten Wort der Kürzel generiert: aus AusserRhoden wird AR. Würde er wie Appenzell Innerrhoden gekürzt, so lautete die Buchstabenfolge AA für Appenzell Ausserrhoden. Diese Buchstabenfolge ist aber schon verschiedentlich anderweitig besetzt (zum Beispiel durch Anonyme Alkoholiker oder American Airlines).
Damit Ausserrhoden nicht alleiniger Exot bleibt, drängte sich eine Anpassung des Kürzels des einwohnermässig kleinsten Kantons der Schweiz auf. Er soll wie sein grösserer Nachbar behandelt werden. Entsprechend einigte sich die Justiz- und Polizeidirektorenkonferenz KKJPD an ihrer letzten Online-Sitzung auf «IR».

Diverse Abklärungen innerhalb des EJPDs, aber auch im Strassenverkehrsamt am Brüggliweg 1 in Appenzell ergaben, dass auch aus finanzieller Sicht dem Vorhaben nichts im Wege steht. Auch die Notsituation im Kanton Zürich mit dem zu Ende gehenden Kontingent der sechsstelligen Kontrollschildern (siehe unten) beeinflusste die angedachte Änderung auf IR-Kontrollschilder für die hiesigen Automobilisten. Bereits wurden erste Exemplare hergestellt. Zudem nimmt das Strassenverkehrsamt gemäss «Appenzeller Volksfreund» seit heute Mittwoch (9.30 Uhr) Anträge für den Austausch der AI-Nummernschilder entgegen.
Noch in diesem Jahrzehnt ist im Kanton Zürich das Kontingent von sechstelligen Autokennzeichen aufgebraucht. Sodann sollten siebenstellige Autonummer ausgegeben werden, was technisch aber Probleme verursacht. So erhalten Zürcherinnen und Zürcher inskünftig ein AI-Kontrollschild ausgehändigt.
Damit würden gleich zwei Fliegen auf einen Schlag getroffen. Vor allem an schönen Herbstwochenenden steige damit die Zahl der Autos mit ZH-Kennzeichen in den von Zürchern überschwemmten Ferien- und Naherholungsregionen (und damit auch im Appenzellerland) nicht weiter an, heisst es im Bericht. Andererseits komme es nicht darauf an, ob Mietwagenlenker ebenso wie auch Zürcher mit AI-Schildern herumkurven. Wichtig ist für die Innerrhoder, dass mit der Nummernschild-Herausgabe so viel Gewinn generiert werden kann, dass den Einheimischen die neuen IR-Kennzeichen gratis umgetauscht werden können.

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