Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Energie- und Netznutzungskosten sowie Abgaben zusammen, welche mit einer unterschiedlichen Gewichtung den Strompreis bilden. Zudem unterliegen die einzelnen Komponenten jeweils externen Einflüssen, heisst es in der Mitteilung der Feuerschaugemeinde.
Der Energietarif deckt die Kosten für die Strombeschaffung, den Stromvertrieb und den Kundenservice ab.
Der Netznutzungstarif deckt die Kosten für den Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Verteilnetzes der Energie- und Wasserversorgung Appenzell (EWA). Ebenso werden die anteiligen Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze der St. Gallisch Appenzellische Kraftwerke AG (SAK), der Axpo und der Swissgrid sowie die Dienstleistungen der Swissgrid (SDL) für den Betrieb und die Stabilität des gesamten Netzsystems der Schweiz und die vom Bund eingeführte Stromreserve mit dem Netznutzungstarif gedeckt.
Die Abgaben wiederum umfassen die gesetzlichen Beiträge zur Förderung der erneuerbaren Energien und zur ökologischen Sanierung der Wasserkraft. Zusätzlich würden auch Abgaben an das Gemeinwesen gedeckt, welche im Gebiet der EWA aber nicht erhoben werden.
Sinkende Energietarife in der Grundversorgung
Die Strompreise am Grosshandelsmarkt haben sich wieder normalisiert. Einige der Einflussfaktoren, welche im Jahr 2021 eine Energiekrise ausgelöst haben, haben sich entschärft. Aufgrund dessen lassen auch die Nachwirkungen dieser Krise langsam nach, was sich auch in den Tarifen der EWA niederschlägt, heisst es in der Mitteilung weiter. Die EWA musste aufgrund der strukturierten Beschaffung bereits in den Krisenjahren, trotz der sehr hohen Preise, Energie für das Jahr 2025 einkaufen. Deshalb bilden sich die tiefen Strompreise am Grosshandelsmarkt noch nicht vollständig in den Tarifen der EWA ab. Die Tarife für die Energielieferungen reduzieren sich über alle Segmente der Grundversorgung um 9%. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung ist trotz der Stabilisierung der Energiekrise weiterhin ungewiss.
Konstante Netznutzungstarife
Durch die Umsetzung der Energiestrategie und den neuen gesetzlichen Vorschriften nehmen die Inves-titionskosten in die Netzinfrastruktur stetig zu. Zusätzlich dazu sinkt durch die steigende Anzahl privater PV-Anlagen mit Eigenverbrauch der gesamte Netzabsatz (kWh). Somit müssen höhere Kosten auf einen tieferen Absatz verteilt werden, was eine Erhöhung der Netznutzungstarife (Rp./kWh) zur Folge hat, heisst es weiter in der Mitteilung. Die Abgaben für allgemeine Systemdienstleistungen sinken auf 0.55 Rp./kWh und auch die Abgaben für die Stromreserve sinken um 81% auf 0.23 Rp./kWh.
Insgesamt heben sich die kostensteigernden und kostensenkenden Effekte nahezu auf, wodurch die Netznetznutzungskosten konstant gehalten werden konnten. Die EWA rechnet in der Tarifkalkulation wie in den Vorjahren nicht alle regulatorisch zulässigen Kosten an. Der Verzicht auf die der EWA zustehenden Deckungsdifferenzen entlastet die Kunden mit einem massgeblichen Betrag.
Die neuen Tarife wurden genehmigt
Alle Tarifbestandteile (Energie, Netznutzung und Abgaben) zusammen führen zu einer durchschnittlichen Reduktion über alle Segmente der Grundversorgung von rund 4 Prozent. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Energieverbrauch von rund 4’500 Kilowattstunden zahlt damit rund 0.75 Rappen pro Kilowattstunde weniger. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einer Wärmepumpe und einem jährlichen Energieverbrauch von rund 13’000 Kilowattstunden betragen die Minderkosten durch den höheren Verbrauch rund 8 Franken pro Monat. Für Gewerbe- und Industriekunden resultieren im Vergleich zum Jahr 2023 je nach Bezugsprofil bis 7% tiefere Strompreise.
Die Stromtarife 2025 hat die Feuerschaukommission an der Sitzung vom 27. August 2024 genehmigt.
Dank der weiter gestiegenen Produktion privater Photovoltaik-Anlagen beträgt der Anteil von Sonnen-strom im Naturstrom-Produkt «naturemade» neu 14 Prozent. Dieses Produkt wird den Haushalts- und Geschäftskunden mit einem Jahresbezug von weniger als 50’000 kWh standardmässig im Basis-Tarif angeboten. Im wahlweise angebotenen Produkt «naturemade star» beträgt der PV-Anteil sogar 60 Pro-zent.
Die Vergütung der Netzeinspeisung von Strom (inkl. Herkunftsnachweis) aus Photovoltaikanlagen wird von 16 Rappen auf 13 Rappen pro Kilowattstunde gesenkt. Dies ist im Vergleich zu den vom Bundesamt für Energie publizierten Referenzpreisen immer noch eine ansprechende Vergütung.
Detaillierte Informationen zu den Tarifen sind auf der Website der Feuerschaugemeinde zu finden.