Immobilienmarkt verliert leicht an Dynamik

Die Nachfrage in den Ausserrhoder Wohneigentumsmärkten hat sich im Herbst 2022 zwar abgeschwächt, bewegt sich aber immer noch deutlich über dem sehr geringen Angebot.

  • Das Ende des Tiefzinsumfelds schmälert auch in Ausserrhoden sowohl die Nachfrage als auch die Zahlungsbereitschaft für Wohneigentum.  (Symbolbild: Bigstock)

    Das Ende des Tiefzinsumfelds schmälert auch in Ausserrhoden sowohl die Nachfrage als auch die Zahlungsbereitschaft für Wohneigentum. (Symbolbild: Bigstock)

Das geht aus dem neuen Immobilienmarktbericht der St.Galler Kantonalbank für den Kanton Appenzell Ausserrhoden hervor.
Bis zum Sommer 2022 hat diese Konstellation zu zeitweise sehr starken Preisanstiegen geführt. Inzwischen machen sich allerdings Anzeichen dafür bemerkbar, dass das Ende des Tiefzinsumfelds sowohl die Nachfrage als auch die Zahlungsbereitschaft für Wohneigentum schmälert. «In der Region Ausserrhoden stützt das knappe Angebot die zinsbedingt leicht eingetrübte Nachfrage. Die Preise sind im Vorjahresvergleich stabil geblieben», wird René Walser, Leiter Privat- und Geschäftskunden St. Galler Kantonalbank AG, im Bericht zitiert.
Der Wohneigentumsmarkt in der Region Ausserrhoden ist sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Einfamilienhäusern etwas liquider als jener im Nachbarkanton St. Gallen. Dennoch ist das Angebot in Ausserrhoden tiefer als der schweizweite Vergleichswert. Bei den Eigentumswohnungen beträgt die Angebotsziffer (Inserate in Prozent des Bestandes) im dritten Quartal 2022 2.1 Prozent und bei den Einfamilienhäusern sind es 1.4 Prozent. Aufgrund der erhöhten Baupreise und den gestiegenen Finanzierungskosten hat auch die Bautätigkeit abgenommen. Die Angebotssituation dürfte daher vorerst angespannt bleiben.
Nach den fulminanten Preisanstiegen der vergangenen Jahre macht sich nun das veränderte Umfeld – die höheren Zinsen und die gestiegenen wirtschaftlichen Risiken – im Ausserrhoder Eigenheimmarkt bemerkbar. So gerieten im dritten Quartal 2022 die zum Teil hohen Preise in dieser Region unter Druck. Zwar lagen die beobachteten Kaufpreise in beiden Segmenten noch deutlich über dem entsprechenden Vorjahresquartal; im Vergleich zum Vorquartal verzeichneten aber sowohl Eigentumswohnungen als auch Einfamilienhäuser einen Rückgang von 0.7 respektive 1.7 Prozent.
Die Marktdynamik dürfte noch weiter abnehmen, denn einige Faktoren drücken derzeit auf die Nachfrage nach Wohneigentum: Zum einen sind aufgrund der höheren Zinsen die Finanzierungskosten gestiegen, zum andern entwickeln sich die zur Verfügung stehenden Privatvermögen wegen des inflationären Umfelds rückläufig. Nicht zuletzt dürfte auch in Anbetracht der wirtschaftlichen Verunsicherung so mancher Kaufentscheid zurückgestellt werden. Im kommenden Jahr können daher weitere Einbussen bei den erzielbaren Kaufpreisen nicht ausgeschlossen werden.

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