Im Gringel hat eine neue Ära begonnen

«Ab heute sind Real- und Sekundarschule hier auf dem Areal Gringel vereint. Ab heute sind wir zusammen die Oberstufe Appenzell», das sagte Schulleiter Thomas Mainberger am Montagnachmittag vor versammelter Schülerschar und Gästen anlässlich der Schlüsselübergabe.

  • Die neue Oberstufe kann nun aufblühen: Schlüsselübergabe durch den Architekten Peter Fässler an den Schulleiter Thomas Mainberger und den Schulratspräsidenten Daniel Brülisauer (von links). (Bilder: Vreni Peterer)

    Die neue Oberstufe kann nun aufblühen: Schlüsselübergabe durch den Architekten Peter Fässler an den Schulleiter Thomas Mainberger und den Schulratspräsidenten Daniel Brülisauer (von links). (Bilder: Vreni Peterer)

  • Die Sek-Band unter der Leitung von Daniel Untersander sorgte an diesem historischen Tag für den passenden Sound.

    Die Sek-Band unter der Leitung von Daniel Untersander sorgte an diesem historischen Tag für den passenden Sound.

Der Montag, 25. April 2022, wird mit Sicherheit in der Chronik der Schulgemeinde Appenzell festgehalten. Ein wahrlich spezieller Tag, an dem eine neue Ära begann, an diesem ersten Schultag nach den Frühlingsferien.

Ein historischer Tag

Vor den Ferien hatte sich die Sekundarschule von ihrem jahrzehntelangen Standort in der Hofwies verabschiedet. Die dortige Schulanlage steht ab jetzt der Primarschule zur Verfügung. Alle Real- und Sekundarschüler werden nun im Gringel unterrichtet. «Es ist sicher nicht übertrieben, von einem für die Schulgemeinde Appenzell historischen Tag zu sprechen», so Schulleiter Thomas Mainberger
Vor allem an die Schülerinnen und Schüler gerichtet erklärte er, dass eine so grosse Neuorganisation einer Schule einiges brauche. Es seien Entscheide mit einer grossen Tragweite, die der Schulrat zu treffen habe, Entscheide für die nächsten 20 bis 30 Jahre.

Analysiert und diskutiert

Der Schulrat habe sich in den letzten Jahren immer wieder mit Fragen der strategischen Ausrichtung der Schulgemeinde Appenzell beschäftigt, so Schulratspräsident Daniel Brülisauer. Angedacht worden sei auch die Möglichkeit der geografischen Zusammenlegung der Oberstufe im Areal Gringel, was mit den betroffenen Lehrpersonen analysiert und diskutiert worden sei. «Vorteile und Nachteile wurden abgewogen und gewichtet. Stärken und Schwächen miteinbezogen und berücksichtigt», so Brülisauer.
Es seien drei wesentlich Punkte gewesen, welche den Ausschlag für die nun umgesetzte Lösung gegeben haben: die Kooperationsmöglichkeiten bei Frei- und Wahlfachangeboten, das gemeinsame Nutzen von Infrastrukturen (zum Beispiel Küchen oder Werkräume) und ein flexiblerer Einsatz von Lehrpersonen, welche sowohl in der Real- als auch in der Sekschule unterrichten.

Offen sein für Neues

«Der Schulrat ist sich bewusst, dass eine solche grosse Veränderung von allen Betroffenen viel Flexibilität und Offenheit verlangt. Wir sind uns auch bewusst, dass nicht für alle Eventualitäten bereits Lösungen vorhanden sind. Entwicklungen von diesem Ausmass können nicht bis ins letzte Detail geplant und vorausgesehen werden», so der Schulratspräsident.

Die bereits seit zwei Jahren installierte und von Andreas Schubiger und Thomas Mainberger geleitete Steuergruppe «Oberstufe 2022» habe in vielen Bereichen die Weichen gestellt. Eine gemeinsame Hausordnung, ein abgestimmtes Freifach- und Wahlfachangebot, gemeinsame Anlässe der Real und Sek seien nur einige der in der Steuergruppe bearbeiteten Themenfelder. «In welche Richtung sich die Oberstufe bis in zehn Jahren entwickeln wird, weiss heute noch niemand. Aber mit der neuen Infrastruktur und der geografischen Zusammenlegung der Oberstufe auf dem Areal Gringel stehen alle Optionen offen», sagte Daniel Brülisauer.

Schlüsselübergabe

Insbesondere gerichtet an die grosse Schülerschar sagte Architekt Peter Fässler, es sei herausfordernd, aber auch spannend gewesen, Materialien und Farben auszuwählen, in denen sich die Schüler wohlfühlen und damit «vielleicht noch bessere Noten geschrieben werden», sagte Fässler mit einem zwinkernden Auge. Es seien rund dreissig Farben verwendet worden, die nachweislich auf den Gemütszustand eine Auswirkung haben. Peter Fässler überreichte dem Schulratspräsidenten und dem Schulleiter einen grossen Bartschlüssel, verziert mit Blumen. «Sie symbolisieren die Hoffnung, dass die Schüler hier richtig aufblühen werden», so der Architekt.

Ein Bild entsteht

Am Ende des Festaktes erhielten die Jugendlichen einen Auftrag. In gemischten Gruppen mussten sie ein Foto schiessen, das eine bleibende Erinnerung an diesen historischen Tag schaffen soll. Die Schülerinnen und Schüler mussten einen der Begriffe Start, Neubeginn, Kennenlernen oder Gemeinschaft auf dem Foto darstellen. Mit sämtlichen Fotos wird dann eine Fotocollage gestaltet, die in beiden Schulhäusern aufgehängt wird.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt am Montagnachmittag durch die Sek-Band unter der Leitung von Daniel Untersander.

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