Die Heimliegenschaft Chräg oberhalb von Urnäsch diente bis vor gut fünf Jahren als Gemeindealtersheim. Nach dem Umzug der Bewohner des Alters- und Pflegeheims Chräg im Herbst 2014 in das Wohn- und Pflegezentrum Au war der «Chräg» bis im Sommer 2016 an die Arbeits- und Wohngruppe Tandem aus Abtwil für eine Zwischennutzung vermietet. Heute werden die Räume durch das Beschäftigungsprogramm, die Feuerwehr und die Polizei zu unterschiedlichen Zwecken genutzt. Dem Forstbetrieb am Säntis und dem Bauamt dienen Räume der Liegenschaft aktuell als Lager. Weil es wegen des Provisoriums der Gemeindekanzlei zurzeit an Lager- und Sitzungsräumen mangelt, bietet sich das ehemalige Gemeindealtersheim Chräg auch für diesen Engpass zur Zwischennutzung an. Die Gemeinde Urnäsch sucht jedoch seit längerem nach einem Käufer für den «Chräg». Um die Jahreswende hat Urs Weidmann mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen und sein Interesse an einem Kauf des Hauptgebäudes samt drei Remisen und 4100 Quadratmetern Land bekundet. Nach eigenen Aussagen ist er sich bewusst, «dass die Erneuerung im Chräg eine grössere Aufgabe ist». Mit Unterstützung von Fachleuten, Architekten und der Gemeindebehörde wage er sich an diese interessante Aufgabe.
Was die Nutzung angeht, ist vieles denkbar. Möglich wäre eine Einrichtung zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit wie z.B. Zweigbetrieb einer Reha-Klinik, Alterswohngemeinschaften, Betreuungsheim für unheilbar Kranke und schliesslich wäre auch reines Wohnen denkbar, skizziert der Kaufinteressent seine Vorstellungen. Zu berücksichtigen sind in jedem Fall die Vorgaben des Kantons, befindet sich die Liegenschaft doch in der Landwirtschaftszone. Klar scheint jedoch schon jetzt, dass ein Abbruch des Hauptgebäudes unumgänglich sein wird, weil die bauliche Struktur für zukünftige irgendeine Nutzung nicht geeignet ist.
Die Urnäscher Gemeindebehörden sind über die Kaufabsichten von Urs Weidmann erfreut, «dieser bietet Gewähr für ein zukunftsweisendes Projekt auf der Liegenschaft Chräg», sagt Gemeinderat Niklaus Hörler zum in Aussicht stehenden Verkauf. Erste Gespräche zwischen der Gemeindebehörde, den zuständigen Stellen des Kantons und Urs Weidmann haben bereits stattgefunden. Der Gemeinderat Urnäsch stellt mit Freude fest, dass die geplante zukünftige Nutzung «Chräg» für die Gemeinde ein sehr nachhaltiges Projekt wäre. Zum Kaufpreis ist noch nichts bekannt, darüber soll an der geplanten Informationsveranstaltung am 10. September 2020 orientiert werden. Das letzte Wort zum «Chräg»-Verkauf werden voraussichtlich am 29. November die Stimmberechtigten an der Urne haben.