Heimatkonzert mit Standingovations

«Taar i nüd e betzeli?» So klang es vergangenen Sonntag, 12. November, in der vollen Kirche Trogen. Musikalisch und literarisch wurde der Trogner Mundartdichter Julius Ammann verdankt.

  • Impressionen vom Konzert in Trogen. (Bilder: zVg)

    Impressionen vom Konzert in Trogen. (Bilder: zVg)

Mit dabei waren die Familienkapelle Tüüfner Gruess, der Schönebüel Schuppel Teufen sowie der Appenzeller Schauspieler Philipp Langenegger. Am Schluss gab es tosenden Applaus und Standingovations. Zu Unrecht in Vergessenheit geraten, gehört Julius Ammann zu den bedeutendsten Appenzeller Mundartdichtern. Ammann verstarb vor rund 60 Jahren. Sein Wirken und Schaffen soll in Erinnerung gebracht werden mit dem Konzert vom vergangenen Sonntag in Trogen sowie in Zürich und Bern übernächste Woche. Seine Lieder klingen heute noch in den Schulstuben. Auch dank des 2018 neu herausgebrachten Appenzeller Liederbuches beider Halbkantone. Sein angeborenes dichterisches Talent fasste er als «Liebhaberei» auf, die er als zusätzliche Gabe pflegte. Er schrieb Verse für «seine» gehörlosen Kinder und verfasste vier Bände Appenzeller Mundartgedichte, die ihn zum bedeutsamsten Appenzeller Mundartdichter des 20. Jahrhunderts machten. Er wird heute noch als «Hebel des Appenzellerlandes» bezeichnet. Trotz Regen ertönten doch einige Zäuerli zum Abschluss auf dem Landsgemeindeplatz unter dem Glühweinstand. Ammann hätte seine helle Freude gehabt.

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