Den Gottesdienst zelebrierte Seelsorgerin Gabriele Volk. Sie setzte die Feier unter das Motto «Guter Rat – Notvorrat». Dementsprechend präsentierte sich die Dekoration vor dem Altar. Anstelle von dem sonst üblichen frischen Gemüse und Früchten hatten die Schlatter Frauen dieses Jahr Eingemachtes in die Kirche gebracht: Konfitüre, getrocknete «Öpfelringli», Holunderblütensirup und mehr.
Gaben der Natur
«Wir danken dir, dass wir genügend Vorräte sammeln konnten, um gut über den dunklen Winter zu kommen, wenn es draussen kalt ist und nichts wachsen kann», so die Seelsorgerin. Es sei gut, wenn man all die frischen Sachen, die man im Sommer nicht brauche, haltbar mache, damit man auch im Winter noch etwas Feines zu essen habe. Notvorrat müsse aber nicht nur in Form von Lebensmitteln sein.
«Manchmal brauchen wir auch andere Notvorräte, zum Beispiel wenn man traurig ist. Dann kann die Erinnerung an gute, schöne und freudige Momente in unserem Leben ein Notvorrat sein», sagte Gabriele Volk. An die Adresse der Kinder, die ebenfalls am Gottesdienst mitwirkten, richtete sie folgende Worte: «Manchmal kann ein Kuscheltier ein Notvorrat an Geborgenheit oder Trost sein.» Für Erwachsene könnten tröstliche Gedanken, zum Beispiel ein Bibelvers, ein Notvorrat sein.
Drei Verabschiedungen
Ein Grund zur Dankbarkeit am Erntedankfest seien auch alle freiwilligen Helferinnen und Helfer in der Pfarrei. Zu diesen Ehrenamtlichen gehören beispielsweise die Ministranten, Lektoren und Kommunionhelfer. Fabian Fuchs und Frowin Broger haben viele Jahre treu als Ministranten in Schlatt gedient. «Von diesen zwei ganz patenten Burschen gilt es heute leider Abschied zu nehmen», bedauerte Gabriele Volk. Es war zu spüren, sie liess die beiden nur ungern gehen. Sie bezeichnete die zwei als zuverlässig, freundlich und hilfsbereit. Im Namen der ganzen Pfarrei bedankte sie sich bei Fabian Fuchs und Frowin Broger mit einem Präsent.
Im Gottesdienst gab es einen weiteren Abschied zu verkünden: Nach 18 Jahren legte Regula Mösler das Amt als Lektorin nieder. Dies, weil sie mittlerweile in Haslen wohnt. «Deine angenehme, klare und wohltönende Stimme werden wir im Gottesdienst vermissen», sagte Gabriele Volk.
Im Herzen aufbewahren
Die von Monika Inauen verfassten Fürbitten befassten sich ebenfalls mit dem Thema Vorrat. Unter anderem schrieb sie: «Es wär mengmol praktisch, wemer Sonneschi oder Rege, Warm oder Chalt chönt ine Böchs initue ond vöreneh, wemmers gad eso brucht. Genau eso hilfrich wärs, wemer Dankbarkeit ond Gottvertraue chönti iimache ond all Tag e chli devo usetocke. Herr, hilf ös, Dankbarkeit ond Gottvertraue statt innere Böchs, i ösene Herze ufzbewahre. En Vorrot azlegge wienes Wunder, wo wachst, wemers brucht.»
Gemeinsames Mittagessen
Nach dem Gottesdienst, den Jürg Schmid an der Orgel und mit dem Akkordeon musikalisch bereicherte, traf man sich in der Turnhalle zu einem gemeinsamen Mittagessen. Mitglieder der Frauen- und Müttergemeinschaft und des Pfarreirates Schlatt servierten eine währschafte Gerstensuppe und Wienerli. Abgerundet wurde der Zmittag mit einem prächtigen Dessertbuffet.