Die Vorarbeiten für die Betriebserweiterung der «Appenzeller Alpenbitter AG» waren anspruchsvoll. Zuerst wurde die neue Erschliessungsstrasse für die Logistik erstellt. Diese entflechtet in Zukunft die bisherigen Verkehrsströme vor dem bestehenden Betriebsgebäude. Die neue Zufahrt verläuft auf der östlichen Seite des Viadukts der Appenzeller Bahnen (AB) und führt durch einen Viaduktbogen zum Neubau.
Am Dienstag, 24. Oktober, erfolgte die symbolische Grundsteinlegung. «Wir halten diesen historischen Moment für uns und die nächsten Generationen in einer Zeitkapsel fest», freut sich Pascal Loepfe-Brügger, Geschäftsführer der «Appenzeller Alpenbitter AG». In einer «Appenzeller Alpenbitter»-Flasche sind wichtige Informationen zur heutigen Situation des Familienunternehmens festgehalten.
Herausforderung Viadukt
Bis zur Grundsteinlegung waren bauliche Herausforderungen zu bewältigen: «Als Erstes galt es, das denkmalgeschützte Viadukt zu schützen», erklärt Pascal Loepfe-Brügger. Dazu wurden die Pfeiler des vor rund 120 Jahren erbauten Viadukts mit einer Fundamentabstützung und Schutzmauern gesichert. «Falls ein Lastwagen von der Strasse abkommt, müssen diese Stützen und Mauern dem Druck standhalten und das Viadukt vor Schäden bewahren», ergänzt Benno Koch, Mitinhaber der «Koch AG», welche die Tiefbauarbeiten für die Erschliessungsstrasse ausführte.
Düker – eine bewährte Technik
Der Bau der neuen Zufahrtstrasse erforderte viel technisches Geschick. Sie muss sich auf die neuen Verladerampen des Neubaus ausrichten, damit die Lastwagen problemlos auf- und abladen können. Aus diesem Grund liegt die neue Strasse rund 1 Meter tiefer als die bisherige Zufahrtstrasse. Folglich müssen auch die Meteorwasserleitung und die Werkleitungen abgesenkt werden. «Um den Bau einer komplizierten und teuren Leitung um das ganze Gebäude zu vermeiden, wurde auf eine bewährte technische Lösung zurückgegriffen: den Düker», erläutert Pascal Loepfe-Brügger. Dabei handelt es sich um eine Leitung, die vom Prinzip her mit einem Siphon vergleichbar ist. Der Meteorkanal wird durch die Absenkung zu einem Druckkanal. Mit dieser Technik gelingt es, das Meteorwasser unter der tiefer liegenden Strasse hindurchzuführen. Das System kommt ohne Pumpen aus.
Umweltbewusstes Bauen
Auch die Baufirma «Koch AG» schreibe Nachhaltigkeit gross, heisst es in der Medienmitteilung der «Appenzeller Alpenbitter AG»: Das Aushubmaterial wird in der eigenen Aushubwaschanlage gereinigt. Eine Zentrifuge trennt Steine, Erde und Sand. Aus dem gewonnenen Sand und Kies entsteht neuer Beton. Zudem werden Leerfahrten auf ein Minimum reduziert: «Die Lastwagen bringen Kies und Beton zur Baustelle und fahren mit Aushub zurück», sagt Benno Koch. Für Pascal Loepfe-Brügger ist das gelebte Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Beim Generationenprojekt setzt die «Appenzeller Alpenbitter AG» den Nachhaltigkeitsgedanken laut Pressemitteilung auch bei den Rohstoffen fort: Das Holz für den Bau und die Fassade stammt aus firmeneigenen Wäldern.
Betriebserweiterung auf Kurs
Läuft jetzt alles nach Plan, kann der Erweiterungsbau im Herbst 2024 bezogen werden. Ab Mitte August 2024 bis Februar 2025 folgt die zweite Etappe mit der Aufstockung des bestehenden Lagers. Im März 2025 werden die heutigen Büros erweitert. Diese sollen ab Mitte August 2025 bezugsbereit sein, womit das Projekt abgeschlossen sein wird. Die Bauarbeiten werden von einer Baustellenkamera aufgezeichnet. Diese Aufnahmen und weitere spannende Details zum Bauprojekt sind auf der Website www.appenzeller.com/bau zu finden.