Vielen Fasnachtsfreunden sind die Bilder womöglich geblieben: Die Eltern und Kinder aus Meistersrüte hatten keine Mühen und keinen Aufwand gescheut, um den Zuschauerinnen und Zuschauern des Fasnachtsumzugs das Gefühl zu vermitteln, in der Migros zu sein. Die originelle Verkleidung von damals wurde in diesen Tagen hoch aktuell, da der Discounter in seine neuen Räumlichkeiten in Appenzell zügeln musste. Die kleinen Helferlein standen prompt zur Verfügung. Sie wuselten zwischen dem «Verkaufspersonal» herum und verteilten grosszügig Geschenke.
Die grünen Wichtel mit den goldenen Hüten versammelten sich am Mittwochmittag, 18. September, aufgeregt auf dem Vorplatz der neuen Migros. In einer langen Polonaise bezogen sie das neue Zuhause. Staunend und fröhlich plappernd ging es zwischen den gefüllten Regalen durch den ganzen Laden, so weihten sie ihn sozusagen ein. Vor dem Restaurant, aus dem es bereits herrlich duftete, wurden sie von Filialleiter Manfred Guidolin erwartet, der nochmals herzlich für ihren unvergesslich schönen Auftritt am Fasnachtsumzug 2024 dankte. Das sei beste Werbung für die Migros gewesen, als Dankeschön sollen sie nun die allerersten Gäste im neuen Migros-Restaurant sein. «Essid ond trinkid, soviel ehr mögid», damit hiess er die rund 40-köpfige Schar willkommen.
Das liessen sich die Wichtel mit ihren Eltern als «Migrospersonal» natürlich nicht zweimal sagen. Sie wussten schnell, was sie essen wollten – nämlich wie die «Menschenkinder» vor allem Schnitzel mit Pommes und Ketchup. Weil aber das viele Gemüse so «aamächelig» bunt leuchtete, langten sie auch da beherzt zu. Ja, sogar durch das Salatbuffet schlemmten sie sich. Kleine Wichtel wissen eben genau, wie man stark und wieselflink bleibt. Mit vollen Backen mampfend wanderten ihre Blicke durch das Migros-Restaurant. Gross und Klein war sich schnell einig: «Schö isch es woode, ganz schö! Ond heemelig mit den Schitterbiegli als Raumteiler.» Auch freute die ersten Gäste, dass Bilder genauso wie das Relief gezügelt wurden und im neuen Laden ein würdiges Plätzchen bekommen haben.
Ein besonderer Hingucker und ehrenvolles Andenken an das fast 50 Jahre alte Restaurantmobiliar steht im Gang – ein paar der kultigen gelben Tische sind nämlich sehr kreativ zu Sitzgelegenheiten umgestylt worden. Rundum zufrieden mit der feinen Küche und dem «gfreute» Restaurant stellten die Wichtel und ihr «Migrospersonal» die ratzekahl leergegessenen Teller in die Geschirrrückgabe und verschwanden in die geheimnisvollen Tiefen der neuen Migros Appenzell.