Das Interesse war gross: Noch bevor das Jodelchörli Wildkirchli die Bühne betrat, war kein einziger Platz mehr frei. Man kannte sich, traf Angehörige, Nachbarn und Bekannte und freute sich gemeinsam auf einen unterhaltsamen Abend. Dieser dauerte bis 3 Uhr in der Frühe und viele blieben gerne bis zum Schluss.
Wunderschönes Gesangsprogramm
Der Unterhaltungsabend startete mit einem Rugguuseli mit Schölleschötte und dem «Morge Sege» von H.W. Schneller. Die Ansagen machten Valeria und Fabian, deren Papas im Chor mitsingen. Die beiden führten mit Begeisterung und Humor durch das gesamte Programm, als würden sie schon ewig auf der Bühne stehen.
Weiter waren unter anderem von D. Mettler und R. Räss das Duett «E Fleckli Welt» und von A. Alder und F. Kaufmann «Öse Jodel» zu hören. Eine kurze Pause konnte genutzt werden, um Essen zu bestellen. Für das leibliche Wohl sorgte der Wirteverein Alpstein. Danach folgten weitere Lieder. Allein der erste Teil lohnte schon den Besuch der Veranstaltung.
Aber diese war noch längst nicht zu Ende. Nach dem Rugguseli «Aabästärn» von A. von Moos folgte eine Pause mit Lösliverkauf. Wer kein Losglück hatte, durfte seine Nieten für die spätere Verlosung anschreiben und in eine bereitgestellte Milchkanne werfen.
«Jede chont dra» mit Musik und Gesang
Im zweiten Teil des Abends bewies das Jodelchörli, dass es noch ganz andere Talente hat, nämlich auch schauspielerische. Bei einer Appenzeller Variante von «Wer wird Millionär» traten Naturheilerin Ludmilla und Rentner Anton gegeneinander an. Zu raten gab es Eigenheiten der Chormitglieder. Nikki und Josefine wurden ihnen als Assistentinnen zur Verfügung gestellt.
Fest steht: Die Herren machen nicht nur in Sennentracht eine gute Figur. Zumindest meisterten sie ihre weiblichen Rollen perfekt und brachten das Publikum dazu, dass es Tränen lachte. Bruno Neff wurde im Saal um Welten unterhaltsamer empfunden als Günther Jauch und hatte sein Publikum fest im Griff – und das sogar noch als Appenzeller im Bündner Dialekt. Mit Publikums- und Telefonjoker und 50:50-Joker konnten letztendlich alle Fragen beantwortet werden. Dazwischen gab es immer wieder lustige Gesangseinlagen.
Abschied nach 17 Jahren
17 Jahre gehörte Heidi Meier zum Jodelchörli Wildkirchli. Nun will die langjährige, bewährte Dirigentin neue Wege gehen. Sie wurde mit viel Applaus und einem grossen Blumenstrauss herzlich verabschiedet. Ihre Nachfolge wird Andreas Signer antreten.
Nachdem der letzte Vorhang gefallen war, hatten die wenigsten Gäste Lust, schon nach Hause zu gehen. Mitternacht war vorbei und nun spielte die Kapelle Rondom zum Tanz auf. In einer Verschnaufpause gab es die Nietenverlosung. Fabian und Valeria als Glücksfee zogen die glücklichen Gewinner von Motorsäge, Früchtekorb und anderen tollen Preisen. Auch der Tombolatisch leerte sich inzwischen. Sponsoren hatten ihn grosszügig mit kulinarischen Appenzeller Spezialitäten und Appenzeller Handwerk gefüllt.