Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, das Werk ihres Vaters wieder so in Erscheinung treten zu lassen, wie es sich Ernst Bodenmann vor mittlerweile mehr als sechzig Jahren ausgedacht und schliesslich geschaffen hat, sagt Ruth Krachler-Bodenmann. Zusammen mit ihrem Gatten Walter und mit verdankenswerter Unterstützung von verschiedener Seite setzt sie alles daran, das Gäbris-Seeli erneut zu jener Idylle werden zu lassen, als die es tausende von Erholungssuchenden schon erfreut hat.
Die Kräfte der Natur
So schön und wertvoll naturbelassene Lebensräume auch sind, bei einem Anziehungspunkt von der Art des Gäbris-Seeli kommen andere Kriterien zum Tragen. Hier soll ein freier Blick auf eine von Flora und Fauna belebte Wasserfläche möglich sein. Das bedingt aber, dass den ungezügelt wuchernden Kräften der Natur gelegentlich Einhalt geboten wird. Und genau das ist nun in den letzten Tagen geschehen. Zunächst von einem Boot aus und nunmehr mit Hilfe einer zuschnappenden Schaufel an langem Kranarm wurde das sehr üppig ins Kraut geschossene Schilf entfernt, womit die Gefahr des allmählichen Verlandens vorerst gebannt ist. Eine Sanierung erfuhren sodann die teils unterspülten Inselchen mit ihren Schutzhütten für die Enten. Nach Abschluss der Arbeiten will Ruth Krachler ausserdem die in grosser Vielfalt vorhandene Pflanzenwelt ergänzen.
Das alles ist mit Kosten verbunden, die alleine zu stemmen der Erbengemeinschaft Bodenmann, in deren Besitz sich das Seelein befindet, bei allem Idealismus nicht möglich wäre. Sie hat deshalb um Kostengutsprachen beim Kanton, bei der Assekuranz und bei der Gemeinde nachgesucht und diese auch erhalten. Damit sind auf finanzieller Ebene die Voraussetzungen gegeben, dass das Lebenswerk Ernst Bodenmanns in neuem Glanz erstrahlen kann.
Naturverbundenheit
Er war seinerzeit von viel Idealismus beseelt, als er zwischen 1957 und 1959 im einstigen Hochmoor – dort wurde im Zweiten Weltkrieg auch Torf abgebaut – den Teich anlegte. Dem mit der Natur eng Verbundenen schwebte ein öffentlich zugängliches Refugium für Pflanzen und Tiere vor. So entstand, verbunden mit viel Arbeit, ein Becken von rund 35 Aren mit drei Quellzuflüssen. Ernst Bodenmann pflanzte, unter tatkräftiger Mithilfe seiner Gattin, seltene Blumen und verschiedene Bäume, richtete Gehwege und Stege ein, installierte Ruhebänke. Das Gäbris-Seeli übt seither eine grosse Anziehungskraft aus und ist fast so etwas wie ein Werbeträger für Gais geworden.