1982 wurde im 400 Jahre alten, unverfälscht erhalten gebliebenen Haus «Alte Krone» in Wolfhalden auf Initiative von Ehrenbürger Ernst Züst ein Museum eingerichtet. Es vermittelt Einblicke in das frühere Leben der einfachen Leute am Kurzenberg, der das heutige Gebiet der Gemeinden Wolfhalden, Heiden, Lutzenberg und Wienacht-Tobel umfasste. Wichtiger Erwerbszweig waren verschiedenste textile Fertigungen, und passend dazu präsentiert sich die aktuelle Ausstellung uralter Nähmaschinen.
Eröffnung mit Zitherklängen
Ernst Züst als Präsident des Museumsvereins begrüsste am 1. Mai eine stattliche Schar Besucher und Besucherinnen (darunter auch Gemeindepräsident Gino Pauletti und Isabelle Chappuis vom Ausserrhoder Amt für Kultur) und freute sich, dass nach zweijährigem Unterbruch wieder zu einer Sonderausstellung eingeladen werden konnte.
Nebst Nähmaschinen liegen Raritäten aus der ehemaligen Gemeindebibliothek auf, die unter anderem mittels gebundener illustrierter Zeitschriften die Epoche vor hundert und mehr Jahren lebendig werden lassen. Für die passende musikalische Umrahmung des Anlasses sorgten die Zitherspielerinnen Christine Schläpfer und Ruth Meissen.
Vor der Vernichtung gerettet
Die Ausstellung der hundert und mehr Jahre alten Nähmaschinen zeigt Modelle mit Hand- und Fussantrieb sowie als Abart Kettenstich-Maschinen, die dank einer ausgeklügelten Mechanik das Besticken von Vorhangstoffen ermöglichten. Humorvoll und informativ führte Christine Schläpfer durch die Ausstellung, und teilweise abenteuerlich anmutende Rettungsaktionen bewahrten wertvolle Geräte fast in letzter Minute vor der Verschrottung. Nebst der Marke Pfaff weckten Maschinen der einstigen Herstellerfirmen Naumann, Cornely, Adler, Naumann und andere Erinnerungen an fleissige Gross- und Urgrossmütter, die mit ihrer Nähtätigkeit massgeblich zum Lebensunterhalt der meist armen Familien beigetragen hatten.
Jeden Sonntag geöffnet
Bei einem Glas feinen Wolfhäldler Wein vom Rebberg im Hasli erfolgte ein angeregter Gedankenaustausch, wobei die Sonderausstellung immer wieder mit verdienten Komplimenten bedacht wurde. Geöffnet ist das Museum «Alte Krone» ob der Kirche jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr. Bei Voranmeldung an Ernst Züst sind Besichtigungen auch anderntags möglich.