In seiner Laudatio zeigte sich Ernst Suhner begeistert über den reichhaltigen Strauss, den das Blockflötenensemble mit lüpfigen, erheiternden und schönen Melodien geboten habe. Mit der wunderbaren Fröhlichkeit hätten sie das Konzert unter der Leitung von Regula Gugger wesentlich bereichert. Dann wandte sich der Motivator zum Appenzeller Singwochenende an Michael Weber, der das musikalische Weekend seit Anbeginn leitet und organisiert. Er blickte auf das eben gesungene Lied «Der Kuckuck und der Esel». Dort war von Zwist und Streit die Rede. Gerade das gebe es unter Singenden nicht. «Bi üs isch das nöd!» Dafür aber gebe es unter Sängern Wettstreit und Streben nach Erfolg. Ehrgeiz hätten auch die Teilnehmer des Wochenendes im Sonneblick in Walzenhausen. Wichtiger aber sei das aufeinander eingehen, der Humor und die Freude. Michael Weber gelänge es mit seiner stets lobenden und motivierenden Art, innerhalb von zwei Tage mittels Fleiss und Einsatz ein ganzes Programm einzustudieren. Ernst Suhner dankte dem musikbegeisterten Sekundarlehrer mit einem Blumenstrauss für sein besonderes Engagement.
Seit Jahren weist sich der Fachmann für Musik nicht nur durch seine Kompetenz aus, sondern auch durch sein feines Gespür für die Zusammensetzung der jeweiligen Gruppe. Die Teilnehmenden sind Frauen und Männer, Junge und Ältere, Gesangsgeübte und Hobbysänge. Sie kommen aus der ganzen Deutschschweiz. Aus dieser Gruppe gelingt es dem Walzenhauser jährlich an nur zwei Tagen einen harmonischen, singsicheren Chor zu formen. Beim Konzert am Sonntagvesper bewiesen das die Teilnehmer auf eindrückliche Art und Weise. Ob mit Ohrwürmern wie oben erwähntem Kuckuck, dem Landsgemeindelied, «Heaven ist a wonderful place» oder mit eher unbekanten Weisen wie «Aller Augen warten auf dich» sowie «Voici Dieu» begeisterte der Ad-hock-Chor sowohl im Chorklang, wie auch durch das wunderbare aufeinander Eingehen. Die Einsätze waren perfekt, die Gruppe reagierte auf jeden Fingerzeig des Dirigenten. Er konnte sie modulieren und von den kleinsten Nuancen bis zu souveränen Höchstleistungen herausarbeiten. Phantastisch!
Ganz andere Klänge zauberte Regula Gugger mit ihrer Gruppe in der evangelischen Kirche in den Raum. Genauso neckisch wie der «Kuckuck» intonierten die Flötenspielerinnen «Mein kleiner grüner Kaktus», sehr zur Freude der Zuhörerschaft. Dann wieder ein wunderschönes klassisches Stück wie der Vogelhändler mit einem vorwitzigen Piccolo oder Ausschnitte aus den 4 Jahreszeiten von Vivaldi. Im vielfältigen Konzert fehlten weder Spirituals wie «Sunday morning» noch bekannte Weisen wie «Kalinka». So verging die Zeit wie im Fluge. Wie der Beginn mit dem Einzug der einzelnen Sängerinnen und Sänger im Sologesang, löste sich die Gruppe nach der «Ode an Gott» und dankendem, anhaltenden Applaus wieder in ihre Einzelinterpreten auf. Die Chormitglieder, die während zwei Tagen die Freuden des gemeinsamen Gesangs genossen hatten, ging zurück in den Alltag. Zurück blieb ein überaus glücklicher Michael Weber. Wieder einmal hatte er über vierzig Menschen während 48 Stunden die wundersame Atmosphäre von Ton und Klang vermitteln können. Ein Erlebnis, dass im kommenden Jahr am letzten Oktober-Wochenende jeder Mann und jede Frau im Sonneblick in Walzenhausen selbst geniessen kann.