Es war zwar nicht das erste Mal, dass ein solches Zithertreffen über die Kantonsgrenzen hinaus stattfand, aber das erste in dieser Form, da am Samstag drei Workshops angeboten wurden. Aus diesen konnten die Teilnehmenden zwei auswählen. Geleitet wurden die angebotenen Workshops von Erika Koller, Renate Vonblon und Bettina Kern. Musikalische Begleitung im Workshop von Erika Koller leisteten der junge Hackbrettspieler Flurin Manser sowie Barbara Manser am Kontrabass. Renate Vonblon liess in ihrem Workshop die Gitarre und ihre Gefässflöte Okarina ertönen, Bettina Kern begleitete mit der Harfe und der Blockflöte. Ein Workshop fand im nahegelegenen «Kronensaal» statt, die beiden anderen in den einzigartigen Räumlichkeiten des Zentrums für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik, im Roothuus. Einen passenderen Ort hätte es gar nicht geben können.
33 Frauen und drei Männer aus 13 Deutschschweizer Kantonen nahmen am Zithertreffen beziehungsweise an den Workshops teil. Im Mittelpunkt stand am Samstag und Sonntag die gemeinsame Freude an der Saitenmusik. Gespielt wurden unter anderem Appenzeller Rugguus¬seli, Polkas, Wälzerli sowie Böhmische und Alpenländische Weisen. Besondere musikalische Leckerbissen waren die bekannte «Berewegge, Chäs ond Brot»-Polka, der Vitznauer-Vögeli-Schottisch sowie «Masullger» aus dem Montafon. Als roter Faden durch das ganze Wochenende diente die «Kauer-Chölbi». Dieses Stück bekamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschenkt.
Der Samstagabend stand ganz im Zeichen einer öffentlichen Saiten-Stobete im Saal des Restaurants Krone. Neun Gruppen sorgten für gemütliche Stimmung. Unter ihnen auch die Formation «Appezölle Saitenklang», bestehend aus den drei Zitherspielerinnen Erika Koller, Nicole Gschwend und Ursula Bolliger sowie Bettina Kern (Harfe) und Barbara Inauen (Kontrabass). Ausserdem spielte im Verlauf des Abends eine zusammengewürfelte Formation aus Vorarlberger und Appenzeller Musikanten auf. Eine wahrlich grenzüberschreitende musikalische Zusammenarbeit.
Auf grosses Interesse stiessen während des Treffens auch die Zitherausstellung des Zitherbauers Fredy Heinzer (aus Illgau) und die Notenausstellung von Paolo Imola (aus Bern-Belp) und Gertrud Hohl (Pfyn). «Es war ein rundum gelungenes Treffen mit motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, viel schöner Musik, gemütlichen und fröhlichen Stunden, angeregten Gesprächen und der Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen», so die Bilanz von Erika Koller. Ihr persönliches Motto für einen gelungenen Anlass wie diesem am Wochenende in Gonten ist: «Die Teilnehmer dürfen am Schluss schon etwas müde sein, aber ein Lächeln beim Hinausgehen sollte drin liegen.» So war es denn auch!
Zitherspieler verstehen sich als einfache Stubenmusikanten, die Freude an ihrem Hobby haben und diese Freude an der Saitenmusik bei Auftritten in Altersheimen, Spitälern und Gottesdiensten gerne weitergeben.