Frauensport Appenzell in der Breitachklamm im Allgäu

Der Höhepunkt des Ausflugs der 25 Turnerinnen vom Verein Frauensport Appenzell, Gruppe 60+, war wohl die Wanderung durch die spektakuläre Schlucht der Breitachklamm in Oberstdorf im Allgäu – für viele eine unbekannte Gegend in nicht allzu weiter Entfernung vom Appenzellerland.

  • Die Appenzeller Frauensportlerinnen in der Breitachklamm. (Bild: zVg)

    Die Appenzeller Frauensportlerinnen in der Breitachklamm. (Bild: zVg)

Die Anreise durchs Allgäu, das Kleinwalsertal und den Bregenzerwald eröffnete immer wieder beschauliche Hügel und Wälder in ländlicher Umgebung. Nachfolgender Bericht soll vor allem die Daheimgebliebenen ermuntern, das nächste Mal auch mitzukommen.

Obwohl sich die Sonne nach den vergangenen Regentagen noch nicht wirklich blicken liess, freute sich eine muntere Schar Frauen auf die abwechslungsreiche Fahrt mit Markus Hirn. Mit einem von Blanche Huber gedichteten Lied nach der Melodie «Morge früeh wenn d’Sonne lacht» erwachten auch die letzten noch etwas steifen Glieder, denn der Text versetzte die Frauen beinahe in die Turnhalle. Im Wellness-Hotel Linde in Sulzberg wartete uns ein schön gedeckter Tisch mit Kaffee, Orangensaft und Gipfeli samt «Schmalz ond Latweri». Dieser feine Zmorge wurde von der unermüdlichen Turnleiterin Blanche Huber zu ihrem 85. Geburtstag offeriert. Eine wunderbare Geste.

Weiter ging die Fahrt über Oberstaufen, am Alpsee vorbei, Immenstadt, Blaichach, Sonthofen, Oberstdorf nach Mittelberg im Kleinwalsertal. Im Hotel Krone konnte wunschgemäss à la Carte das Mittagessen bestellt werden. Inzwischen hatten sich die Wolken etwas verzogen. Frisch gestärkt freuten sich alle auf etwas Bewegung, denn schliesslich sind ja alle Turnerinnen. Beim Eingang zur Breitachklamm in Oberstdorf wurden die Frauen von Markus Hirn «entlassen», worauf eine abenteuerliche Tour über die feuchten, schmalen Stege, Treppen und Wege die Gruppe wartete. Vor ca. 10‘000 Jahren hat sich die Schlucht allmählich durch das Abschmelzen des Breitachgletschers gebildet. 1905 wurde sie auf Anregung und Dank der Initiative des damaligen Pfarrers erschlossen. Sie gilt als die tiefste Schlucht Mitteleuropas und wird jährlich von etwa 300‘000 Touristen besucht. Auf dem 3,5 Kilometer langen Weg hinunter zeigten sich immer wieder eindrucksvolle Aussichten; das rauschende, tobende Nass verfolgte die Turnerinnen bis zum Ausgang. Es war ein wundervolles Naturspektakel, das in bester Erinnerung bleiben wird.

Über den Rietbergpass führte die Reise weiter über die Egg im Bregenzerwald, wo man sich bei einem letzten Halt noch einen späten Zvieri gönnte. Der Heimweg führte übers Bödele nach Schwarzenberg. Chauffeur Markus Hirn wusste zu berichten, dass hier in der Gegend die ersten Skilifte gratis betrieben wurden. Doppelmayr aus der Gegend wollte so die ersten Skilift-Prototypen ausprobieren. Heute ist das Unternehmen weltweit bekannt vor allem für Seilbahnen und Skianlagen. Mit unterhaltsamen Witzen auf der Heimfahrt brachte Markus Hirn alle sicher wieder nach Hause. Vielen Dank für die umsichtige Fahrweise, ebenso herzlichen Dank der grosszügigen und zeitweise immer noch aktiven Turnleiterin Blanche Huber. Die Gruppe 60+ hofft, noch viele Turnstunden und Geburtstage mit ihr erleben zu dürfen.

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