«Das ist eben die Krux bei der Feuerwehr: Nichts ist wirklich planbar.» Kommandant Dominik Krummenacher blickt während des Jahresrapports im Lindensaal auf das Einsatzvolumen der Feuerwehr Teufen-Bühler-Gais (TBG) zurück. Die Zahlen sehen zwar auf den ersten Blick eindrücklich aus: 56 Mal ist man ausgerückt und insgesamt wurden 830 Einsatzstunden geleistet. Aber im Vergleich zu einem «normalen» Jahr sind sie eher tief. Die TBG verzeichnet oft bis zu 100 Einsätze und 1200 bis 1300 Stunden pro Jahr.
Zwar hat 2022 noch einige Tage «im Köcher». Aber an diese Zahlen wird man nicht mehr herankommen. «Wir können sagen, dass wir und die Region heuer glimpflich davongekommen sind.» Insbesondere Grossereignisse wie ein heftiges Gewitter oder ein Grossbrand gab es dieses Jahr nicht. «So etwas – wie beispielsweise der Scheunenbrand in Stein 2020 – generiert sehr viele Mannstunden.»
Leider lässt sich von diesen Zahlen aber kaum eine Prognose fürs kommende Jahr ableiten. «Gut möglich, dass wir 2023 doppelt so viele Stunden haben. Das kann niemand wissen. Hätte uns das Gewitter am 5. Juni gleich schlimm getroffen wie das Vorderland sähe der Rückblick schon ganz anders aus.»
Die gute Nachricht: Die TBG ist mit 116 Feuerwehrleuten personell gut aufgestellt. Man sei zwar immer auf der Suche nach Interessierten – insbesondere mit Blick auf die kommenden Abgänge der nächsten Jahre. Aber: «Stand heute haben wir mehr als genug fähige und motivierte Leute.»
«Backoffice» und Ausblick
Im «Rückwärtigen» war die TBG heuer gleich fleissig wie in den Vorjahren. Es wurden 1223 Sauerstoff-Flaschen neu abgefüllt, 927 Atemschutzmasken auseinandergenommen, gereinigt und geprüft, 233 Feuerschutzausrüstungen gewaschen und 337 Elektrogeräte geprüft. Diese Arbeiten werden im Feuerwehrdepot Teufen ausgeführt – allerdings nicht nur für die TBG. «Wir bieten diese Dienstleistungen auch für andere Feuerwehren an. Sie sind gefragt, weil es Sinn macht, dass nicht alle die dafür nötige Infrastruktur aufbauen und das Personal stellen», so der Kommandant.
Auch wenn die Ernsteinsätze der Feuerwehr nicht planbar sind, steht für das kommende Jahr bereits ein detailliertes Programm – das Übungsprogramm. «Vor allem in ‹ruhigen› Zeiten sind realitätsnahe Übungen und Ausbildungen sehr wichtig. Nur so sind wir bereit, wenn es ernst wird», sagt Dominik Krummenacher. Was genau im nächsten Jahr alles beübt wird, will er aber noch nicht verraten. Nur so viel: «Es wird einige spannende Szenarien geben.»