Feldgottesdienst mal anders – nämlich unter Dach

Ein Gottesdienst unter freiem Himmel: Es gibt wohl keine schönere Kulisse, um Gott zu danken für die wunderbare Alpenwelt, in der gelebt, gearbeitet und Ruhe gefunden wird. Wegen des anhaltenden Regens am Sonntag musste der Pfarreirat Schlatt jedoch einen Kompromiss finden, um den diesjährigen traditionellen Feldgottesdienst im Kofel/Leimensteig durchführen zu können.

  • Albert Steuble und sein Neffe Patrik Steuble läuteten den Gottesdienst ein. (Bilder: Vreni Peterer)

    Albert Steuble und sein Neffe Patrik Steuble läuteten den Gottesdienst ein. (Bilder: Vreni Peterer)

  • Seelsorgerin Gabriele Volk stellte den Gottesdienst unter den Titel «Gott der Anfänge».

    Seelsorgerin Gabriele Volk stellte den Gottesdienst unter den Titel «Gott der Anfänge».

  • Jürg Höhener (links) und Markus Dörig umrahmten die Feier mit Gesang.

    Jürg Höhener (links) und Markus Dörig umrahmten die Feier mit Gesang.

  • Klemens Neff sprach den Alpsegen. Die Gottesdienstbesucher sassen derweil im Trockenen in der Stallremise von Patrik Steuble.

    Klemens Neff sprach den Alpsegen. Die Gottesdienstbesucher sassen derweil im Trockenen in der Stallremise von Patrik Steuble.

Dank der Gastfreundschaft von Patrik Steuble durfte der Feldgottesdienst in dessen Stallremise abgehalten werden. Die Gottesdienstbesucher hatten freien Blick in die Natur hinaus, während Gabriele Volk die Feier zelebrierte. Die Seelsorgerin stellte den Gottesdienst unter das Thema «Gott der Anfänge». Sie erwähnte Neuanfänge wie jene von Erstkindergärtlern, Erstklässlern oder von Jugendlichen, die kürzlich die Lehre begonnen haben. Sie nannte aber auch Neuanfänge wie einen Umzug oder den Wechsel einer Arbeitsstelle. Auch in der Bibel gehe es in vielen Geschichten um Neuanfänge und Aufbrüche. So beginne die Bibel mit dem Satz: «Im Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde».
«Umbrüche und Neuanfänge sind immer Situationen des Loslassens und der Unsicherheit», sagte Gabriele Volk. Aufbrechen falle den Menschen nicht immer leicht. Man verabschiede sich von dem, was man lieb gewonnen habe, was einem bekannt und vertraut gewesen sei. «Was auf einen zukommt und ob es gelingt, weiss man manchmal noch nicht genau. Was kommt, ist wie ein unbeschriebenes Blatt», sagte die Seelsorgerin. Abschied gebe es jedoch nicht nur von Menschen oder Orten, sondern auch von Lebensabschnitten, Lebensmustern, vielleicht auch von Gewohnheiten, die nicht mehr taugen und einen nicht mehr weiterbringen. «Wenn das Leben gelingen, wachsen und reifen soll, braucht es diese Abschiede vom Alten und Umbrüche, das Sich-Einlassen auf Neues», brachte es Gabriele Volk auf den Punkt und zitierte den Satz aus einem Gedicht von Hermann Hesse: «Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne».

Eingeläutet wurde der Schlatter Feldgottesdienst traditionsgemäss mit «Schelleglüüt». Dafür besorgt waren Albert Steuble und sein Neffe Patrik Steuble. Markus Dörig und Jürg Höhener bereicherten die Feier mit wunderbarem Gesang und Klemens Neff sprach den Alpsegen.
Nach dem Gottesdienst schenkte der Pfarreirat einen Apéro aus, bei dem sich die Gelegenheit zu ungezwungenen Gesprächen ergab.

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