«Endlich können wir beruhigt schlafen»

Das Alters- und Pflegeheim Büel in Stein wird ab 1. Januar 2019 von der Casa Solaris AG weitergeführt. Bis spätestens Anfang 2022 wird die Casa Solaris AG im Paradiesli ein Alterszentrum mit Pflegeabteilung realisieren. Am Montag informierten die Verantwortlichen über die neue Lösung.

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Ursprünglich hatte der Gemeinderat Stein Ende September beschlossen, das Altersheim Büel auf Ende Februar 2019 zu schliessen. Daraufhin bot die Casa Solaris AG dem Gemeinderat an, das Alters- und Pflegeheim Büel ab dem 1. Januar 2019 zu übernehmen und es bis zur Fertigstellung des Neubaus im Paradiesli zu führen. Inzwischen hat der Gemeinderat mit der Casa Solaris AG eine Vereinbarung über die Weiterführung des Altersheims Büel getroffen. Bewohnerinnen, Bewohner und Angestellte wurden am Montag informiert. Die Ankündigung wurde sehr gut aufgenommen: «Endlich können wir beruhigt schlafen,» sei die erleichterte Reaktion gewesen, so Oliver Hofmann, CEO der Casa Solaris AG.

Es findet auch kein Exodus statt: «Alle Bewohner und Mitarbeitenden wollen bleiben,» sagte Gemeinderat Marco Wäckerling, der Präsident der Altersheimkommission. Der Gemeinderat hat den Gestaltungsplan und den Teilzonenplan Paradiesli verabschiedet. Die Pläne liegen öffentlich auf. Die Volksabstimmung über die Teilzonenplan-Änderung findet im Sommer 2019 statt. Clovis Défago, der Verwaltungsratspräsident der Casa Solaris AG, informierte über die Pläne seiner Firma: Im neuen Alterszentrum Paradiesli sind zwölf bis 15 Alterswohnungen und eine Pflegeabteilung mit 32 Plätzen geplant.

Die Casa Solaris AG ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Wil. Sie betreibt in Gossau und Niederuzwil zwei Betriebe mit einem neuartigen Konzept für selbstbestimmtes Wohnen. Die Bewohner können wählen zwischen Zweieinhalb- oder Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen oder Zimmern mit Teeküche. Sie können im Restaurant essen oder selber kochen – sie leben «wie im Hotel», so Défago. Die Preise sollen auch für Bezüger von Ergänzungsleistungen erschwinglich sein. Pflege und Betreuung werden mit eigenem Pflegepersonal stationär und ambulant angeboten. Bewohner können in der gewählten Wohnform bleiben, unabhängig vom Pflegebedarf.

Das Appenzellerland hätten sie schon auf dem Radar gehabt, sagte Défago. Was ihn erstaunt habe: die Aussage des Kantons, es gebe 16 Prozent leere Plätze in Aussserrhoden. In der Altersbetreuung werde zu wenig auf die emotionale Ebene geachtet. Défago forderte «mehr Rücksicht auf Emotionen». Ausserrhoden habe viele alte Altersheime mit grossem Erneuerungsbedarf. Alte Häuser seien nun mal schlecht belegt. Mehrbettzimmer liessen sich nicht mehr besetzen.

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