Alfred Toblers Buch «Appezeller NarregmaÌaÌnd» aus dem Jahre 1909 bildet die Grundlage fuÌr eine humorvolle musikalische Zeitreise mit Werner Alder am Hackbrett und Maya Stieger an der Geige.
Langenegger mimt den «Hopme» mit original Überlieferungen der Narrengemeinden, während Werner Alder alias Chälbi Franz als «Cherchepfleger» und Hebamme, sowie Maya Stieger alias «Schloodere Sheephe» für die musikalische Begleitung und Humor sorgen.
Die Narrengemeinden fanden jeweils am Tage nach der ordentlichen Landsgemeinde statt. Die sarkastisch, grotesken Aufzeichnungen zeigen ein Zerrbild eines nachgeaÌfften Rates – kein Wunder, dass die «Narregmend» nicht nur Freunde hatte: Das erste eingetragene Verbot fuÌr Narrengemeinden ist datiert vom 1. April 1680.
Ein wenig «zoÌoÌsle», ein wenig «breesele», das gehoÌrt zu ihren Auftritten, genauso wie Schlagfertigkeit und KoÌnnen, vermischt mit Charme. Die erzaÌhlten Geschichten sind zeitlos, die Sprache geht zu Herzen und der Dialekt ist ein StuÌck Heimat. Dass nicht jeder Handgriff vorher abgesprochen wird, macht den Besuch einer Vorstellung doppelt spannend. Philipp Langenegger: «Wir spielen viel aus dem Bauch heraus. So kann in jeder Vorstellung mit dem Publikum wieder etwas Neues geschehen und wir bleiben frisch und wach. Dies bedeutet aber auch, dass wir uns manchmal selbst uÌberraschen.»
EhrfuÌrchtig endet der Abend. Die letzte Geschichte erzaÌhlt von einem Vater der mit seiner Tochter an die Landsgemeinde geht. Das Volk stimmt in Hundwil das Landsgemeindelied an: «Alles Leben stroÌmt aus dir.» Das Premierenpublikum steht und singt.