Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln regelmässig in den Alpstein reist, kennt das Problem: Die Weiterreise vom Bahnhof Appenzell in Richtung Weissbad ist ab 9 Uhr mit längeren Wartezeiten verbunden. Andererseits gestaltet sich für Ausflügler, die mit dem Auto bei idealem Wanderwetter anreisen, die Parkplatzsuche in Wasserauen oft als ziemliche Herausforderung. Diesen beiden Handicaps will nun das Innerrhoder Volkswirtschaftsdepartement in Zusammenarbeit mit den Appenzeller Bahnen (AB) sowie PostAuto entgegenwirken: Ab 30. April bis 30. Oktober profitieren an den Wochenenden Zuggäste, die via Gais anreisen, bei der Haltestation Hirschberg von einem Shuttleservice. Zwischen 9 und 13 Uhr können die Fahrgäste mit einem gültigen Ostwind-Zonenticket oder einem GA bei der AB-Haltestation Hirschberg aufs Postauto um- und in Weissbad, Schwende oder in Wasserauen aussteigen.
Kanton trägt Kosten
Finanziert wird dieser halbjährige Testbetrieb vom Kantonalen Volkswirtschaftsdepartement. «Anstelle von langwierigen und kostspieligen Studien, eruieren wir die Nachfrage nach besseren öV-Verbindungen direkt mit einem Pilotversuch», fasste Landammann Roland Dähler an der entsprechenden Medienorientierung den Kerngedanken hinter diesem neuen Angebot zusammen. Der Löwenanteil der Tagesgäste, die es in den Alpstein zieht, reist momentan mit dem Auto an. In der Folge sind die 300 offiziellen Parkplätze in Wasserauen an schönen Wochenenden schnell belegt. «Der Shuttlebetrieb ist ein erster kleiner Schritt, um die Parksituation in Wasserauen zu entschärfen», betonte Guido Buob von Appenzellerland Tourismus AI. Die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr wird durch diese Massnahme um 30 Minuten verkürzt. Für die Rückreise ab Wasserauen und Brülisau in Richtung Gais-St. Gallen und Gais-Altstätten besteht bereits heute ein gutes Bahnangebot.
Entscheid im Herbst
Erika Egger-Fässler von den AB hielt fest, dass 2019 an den Wochenenden mit prächtigem Wanderwetter pro Tag in Wasserauen durchschnittlich 540 Fahrgäste aus den Wagen der Appenzeller Bahnen ausgestiegen sind. «Es wäre natürlich im Sinne von allen Beteiligten, wenn wir mit dieser Anschlussverbesserung mehr Tagesgäste und Einheimische zu einer Anreise mit dem öV motivieren könnten», so Guido Buob. Nach dem Ende der Sommersaison und dem Versuchsbetrieb entscheiden Kanton, AB und PostAuto gemeinsam über eine Weiterführung des Shuttleservices.