Die evangelische Kirche in Appenzell war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Arzt Daniel Büche begann sein Referat mit einem eindrücklichen Beispiel aus der Praxis: Er behandelte eine 23-jährige Patientin mit einem unheilbaren Tumor. «Sie wusste, dass sie nicht mehr lange leben würde, aber wollte sich noch einen wichtigen Wunsch erfüllen: eine eigene Wohnung beziehen. Das war für sie Lebensqualität, die Aussicht auf eine eigene Wohnung.», erzählte Büche. Und dies wurde ihr mit Hilfe der Palliative Care auch ermöglicht. Der letzte Lebensabschnitt soll für die Menschen so angenehm wie möglich gestaltet werden. Dies funktioniert meist nur wenn die körperlichen und seelischen Leiden gelindert werden und die Ängste vor der Zukunft abgelegt werden können. Auch ein soziales Netzwerk ist wichtig.
Das Forum Palliative Care Appenzell Innerrhoden engagiert sich seit rund vier Jahren in Appenzell und setzt sich für eine gute Vernetzung der Organisationen ein, die Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleiten. Dem Forum gehören folgende Mitglieder an: Spitex, Ärzteschaft, Hospiz-Dienst, Pro Senectute, katholische Kirche, evangelisch-reformierte Kirche, Spital, Bürgerheim und Pflegeheim. Mit der Wanderausstellung, die die Palliative Care Ostschweiz gestaltet hat, soll die Bevölkerung auf das wichtige Thema aufmerksam gemacht werden. Denn Palliative Care hat an Bedeutung gewonnen, dies bestätigte Frau Statthalter Antonia Fässler bei der Vernissage. «Es ist auch ein politisches Thema geworden. So hat der Bund Förderprogramme für Palliative Care entwickelt.» Und der Kanton Appenzell Innerrhoden ist ebenfalls aktiv geworden. «Es wurde ein kantonales Konzept für Palliative Care erstellt, das sich zurzeit noch bei der Standeskommission befindet. Leider blieb nicht genügend Zeit, das Konzept noch vor der Wanderausstellung dem Grossen Rat vorzulegen», sagte Antonia Fässler.
Renate Praxmarer, Pflegefachfrau Palliativer Brückendienst der Krebsliga Ostschweiz, begann ihr Referat ebenfalls mit einem traurigen Beispiel eines verheirateten Familienvaters, der unheilbar krank war. Sein letzter Wunsch war es, zu Hause bei seiner Familie zu sterben. Die Palliative Care hat ihn dabei unterstützt.