Ein Jahr Aufwand für den grossen Tag

Am letzten Septembersamstag war es endlich so weit: Die Bäuerinnen und Bauern aus der Umgebung präsentierten ihre Tiere stolz auf dem Prestaplatz. Der Viehschautag wird in der Oberegger Dorfagenda jeweils besonders dick angestrichen.

  • Eine (Familien-)Tradition, die bereits von den Jüngsten mitgelebt wird. (Bilder: Saara Iten)

    Eine (Familien-)Tradition, die bereits von den Jüngsten mitgelebt wird. (Bilder: Saara Iten)

  • Die Viehschau findet jeweils am letzten Septembersamstag statt: Dieser Tag ist wohl der bedeutendste in der Oberegger Dorfagenda.

    Die Viehschau findet jeweils am letzten Septembersamstag statt: Dieser Tag ist wohl der bedeutendste in der Oberegger Dorfagenda.

  • Unzählige Oberegger Dorfbewohner sowie Gäste von nah und fern verfolgten das Viehschaugeschehen vom Strassenrand aus und später dann auf dem Prestaplatz.

    Unzählige Oberegger Dorfbewohner sowie Gäste von nah und fern verfolgten das Viehschaugeschehen vom Strassenrand aus und später dann auf dem Prestaplatz.

  • Auf dem Prestaplatz richteten sich auch in diesem Jahr Marktfahrerinnen und -fahrer ein. Für die jüngsten Gäste gab es allerlei Attraktionen wie beispielsweise das Kinderkarussell.

    Auf dem Prestaplatz richteten sich auch in diesem Jahr Marktfahrerinnen und -fahrer ein. Für die jüngsten Gäste gab es allerlei Attraktionen wie beispielsweise das Kinderkarussell.

  • Dem Regen trotzen: Auch die Sennen wussten sich zu helfen.

    Dem Regen trotzen: Auch die Sennen wussten sich zu helfen.

  • Nach dem Zmittag marschierte der Schellnerclub Fünf Dörfer durch die Strassen Obereggs.

    Nach dem Zmittag marschierte der Schellnerclub Fünf Dörfer durch die Strassen Obereggs.

  • Kurz vor Start der Prämierung der Zuchttiere stand Landammann Roland Inauen dem Viehschau-Speaker Stefan Eugster Red und Antwort.

    Kurz vor Start der Prämierung der Zuchttiere stand Landammann Roland Inauen dem Viehschau-Speaker Stefan Eugster Red und Antwort.

  • Landwirt Philipp Eisenhut (in der Bildmitte) präsentiert stolz seine Kuh «Kolumba». Sie sicherte sich den Titel «Miss Oberegg 2024». (Bild: Celine Enzler)

    Landwirt Philipp Eisenhut (in der Bildmitte) präsentiert stolz seine Kuh «Kolumba». Sie sicherte sich den Titel «Miss Oberegg 2024». (Bild: Celine Enzler)

  • Das Alphornquartett Oberegg sowie die Stegreifgruppe Oberegg umrahmten die Viehschau musikalisch.

    Das Alphornquartett Oberegg sowie die Stegreifgruppe Oberegg umrahmten die Viehschau musikalisch.

Dann, wenn man schon Tage vorher immer wieder einen Blick in die Wetter-App wirft. Dann, wenn sich ein vorfreudiges Kribbeln in der Bauchgegend bemerkbar macht. Oder dann, wenn man für das frühmorgendliche Aufstehen eigentlich keinen Wecker benötigen würde. Dann weiss man: «Äs isch Vächschau z’Oberegg!» Aber nicht nur die Oberegger Bauernfamilien waren am Samstag, 28. September, früh auf den Beinen, sondern auch zahlreiche interessierte Oberegger Einwohner sowie Besucher von nah und fern. Sie säumten pünktlich um 9 Uhr die Strassen – und trotzten beharrlich dem nassen Wetter.

Um die Wette strahlen

Vom Wetter liessen sich die Besucher überhaupt nicht beirren: Mit farbigen (Regen-)Jacken und Schirmen verliehen sie dem tristen Herbsttag während der Auffuhr der Bauernfamilien etwas Farbe. An den aufwendigen Kopfschmuck der Kühe, die «Tschäppel», kamen sie dann doch nicht ganz heran. Die fehlende Sonne wurde durch das Strahlen der auffahrenden Bauern mit ihren Helfern wettgemacht. Viehschau-Speaker Stefan Eugster begrüsste Familie um Familie im Dorf. Die Auffuhr wurde musikalisch durch das Alphornquartett Oberegg und die Stegreifgruppe Oberegg umrahmt.

Während die Teilnehmer mit dem Stellen der Tiere beschäftigt waren, bewegte sich die Menschenmasse von den Strassenrändern zum Prestaplatz, wo traditionellerweise der Bauern- und Warenmarkt stattfand. Neben regionalen und lokalen Produkten lockte das Rahmenprogramm gerade auch die jüngeren Gäste an: Auf sie wartete unter anderem ein Kinderkarussell, eine Hüpfburg, Bullriding, eine Strohburg und Ponyreiten.

Zwei besonders erfolgreiche Familien

Highlight der Viehschau in Oberegg ist jeweils die Prämierung der Zuchttiere. In diesem Jahr wurde sie durch den Einmarsch des Schellnerclubs Fünf Dörfer gemeinsam mit Landammann Roland Inauen eröffnet. Die Tiere wurden in den folgenden Kategorien prämiert: Lebensleistung über 80›000 Kilogramm, Fruchtbarkeitsstar, Schöneuter 1. Laktation, Schöneuter 2. und 3. Laktation, Schöneuter 4. ff. Laktation, Rinder-Champion sowie Miss Oberegg. Die letztgenannte stellt die wohl wichtigste Kategorie dar. In diesem Jahr durften sich die Familie Eisenhut und die Familie Gantenbein über Top-Platzierungen freuen: Die beiden Kühe «Kolumba» und «Jorina» von Philipp Eisenhut belegten den ersten und dritten Rang. Von Thomas Gantenbein belegten die Kühe «Julitta» und «Cindy» den zweiten und vierten Rang.

Nach dem Auszug des Schellnerclubs Fünf Dörfer machten sich auch die Bauernfamilien wieder bereit für den Abgang vom Schauplatz. Von der noch immer zahlreichen Besucherschar wurden sie mit grossem Applaus und wohlwollenden Worten verabschiedet.

Ausklang im Vereinssaal

Traditionellerweise fand der ereignisreiche Viehschautag seinen Ausklang beim Schauabend: Ab 19.15 Uhr waren die Türen des Vereinssaals geöffnet. Die Angemeldeten durften sich über ein feines Nachtessen freuen, das von der Männer- und Frauenriege des STV Oberegg serviert wurde. Ein wichtiger Programmpunkt des Abends war die Rangverkündigung mit grosser Verlosung – als Hauptpreis winkte ein Chälbli. Das Handorgelduo Gähler-Müller und Komiker Schösu sorgten während des Abends für Unterhaltung. Nach dem offiziellen Programm verweilten die einen in der Kafistube, während andere sich an der Bar bedienen liessen. Irgendwann ging es dann müde, aber nicht weniger zufrieden auf den Heimweg.

Vorfreude auf die nächste Viehschau

Auf die Bauern warten nun 365 Tage voller Tätigkeiten für Haus und Hof, bevor es wieder heisst: «Äs isch Vächschau z’Oberegg!» Was manchmal ein wenig vergessen geht: Damit es den Traditionsanlass überhaupt geben kann, benötigt es nicht nur den Aufwand der Bauern am Tag der Viehschau selbst, sondern auch Arbeiten an jedem anderen Tag im Jahr.

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