Die Potersalpe-Stobete ist auf Wetterglück angewiesen, denn sie findet nur bei gutem Wetter statt. Wer am Sonntag unsicher war, ob die Stobete tatsächlich stattfinden wird, konnte sich telefonisch erkundigen. Für die Sennen jedoch stand bereits am Samstagmorgen trotz Regenvorhersagen für Sonntag fest: Die Stobete findet heuer statt.
Familiär und gesellig
Die Bühne auf der Alp «Klein-Dreihütten» wurde aufgebaut. Die Stobete auf der Potersalp wird von den Sennen, tatkräftig unterstützt von ihren Familien und Bekannten, organisiert. «Unsere Stobete bedeutet uns sehr viel. Es ist ein hoher Tag im Alpsommer», sind sich die Sennen einig. «Es ist schön, dass so viele Bekannte und Gäste zu uns kommen.»
Zwar verdeckten dicke Wolken die Aussicht auf das Öhrli oder die Nasenlöcher – doch dies tat der gemütlichen Stimmung keinen Abbruch. Bald versammelten sich die Sennen auf der Bühne für ein «Rugguuseli» oder «Zäuerli». Auch das «Möhlirad» wurde aufgeführt und der Alpsegen gerufen. Die Kapelle «Rondom» spielte lüpfige Musik. Zum «im Pöschtli z’Appezöll» oder «Appezölle-Stierauge» wurde fleissig getanzt. Es war eine familiäre, gesellige Stobete. Und immer wieder schön ist es, wenn ein Senn nochmals spontan und mit ruhiger Stimme ein «Rugguuseli» anstimmt.
Alpzeit dauert zehn Wochen
Die Potersalp ist eine der grösseren Alpen Innerrhodens. Die zwölf Alprechte werden von elf Bauern bewirtschaftet. Die Auffuhr aller Sennen erfolgt jeweils am selben Tag. Heuer war es am 10. Juni. Die Alpzeit beträgt zehn Wochen. Was bedeutet, dass die Sennen am 19. August die Alp mit ihren Tieren verlassen werden.