Um Punkt 9.30 Uhr ging bei der Feuerwehr Schlatt-Haslen die Meldung ein, dass es im «Hargarten die Esseria» brennt. Als die ersten Rettungskräfte auf dem Schadenplatz eintrafen, sahen sie zwar noch keinen Rauch oder Flammen, sondern «nur» zwei Kinder an einem Fenster sowie einen Mann und weitere Kinder auf der Dachterrasse. Diese schrien laut nach Hilfe. Dem Mann ging es sichtlich nicht gut, was er dem Feuerwehrmann unter der Terrasse hinunterrief. Diesem blieb in den ersten Minuten nichts anderes übrig, als den Kindern und dem Mann immer wieder zu versichern, dass die Rettung gleich eintreffen werde.
Es dauerte denn auch nicht lange, bis weitere Angehörige der Feuerwehr Schlatt-Haslen sowie Samariterinnen eintrafen. Mit ihnen auch Hilfsmittel wie das Tanklöschfahrzeug mit Rettungsleiter, Schläuchen und Atemschutzgeräten. Hinzu kamen die zusätzlich aufgebotene Feuerwehr Stein und ihren Samariterinnen sowie der Hubretter aus Appenzell, mit dem auf Hundwiler Seite weitere Personen aus ihrer misslichen Lage befreit wurden.
Da sich schnell herausgestellt hatte, dass mit mehreren Verletzten zu rechnen war, wurden übungshalber vier Ambulanzen aus Herisau sowie die Rega aufgeboten. Mittlerweile hatten die Samariterinnen in sicherem Abstand zum Brandobjekt das Verwundetennest eingerichtet. Hier wurden die Geretteten erstversorgt beziehungsweise betreut.
Einsatzleiter bei dieser grossangelegten Hauptübung waren Johannes Inauen (Feuerwehr Schlatt-Haslen) und Urs Meier (Feuerwehr Stein). Bei der abschliessenden Übungsbesprechung wurde ihnen für das taktische Vorgehen ein gutes Zeugnis ausgestellt. Eine der Herausforderungen an der Übung war eine effiziente und koordinierte Zusammenarbeit der beiden beteiligten Feuerwehren und Samariterinnen, was eine gute Kommunikation untereinander und miteinander bedingte.
Die Nationalstrasse war während der Übung auf dem betroffenen Streckenabschnitt für den Verkehr gesperrt.