Ein Blick durchs Fernglas eröffnet grosse Vielfalt

Trotz des feuchtkalten Wetters folgten am 17. Februar zwölf naturbegeisterte Personen der Einladung des Ornithologischen Vereins Gais zur Wasservögel-Exkursion an den Bodensee. Sie sollten es nicht bereuen. Unter der versierten Führung von Susanne Schiegg und Marianne Steiner liess sich viel Spannendes entdecken und Neues erfahren.

  • Teilnehmerin Sonja Frei bekam die kleine Bekassine vor die Linse. Diese hat es sich, den langen Schnabel in den Federn versteckt, hinter einem dicken Ast im Schlick gemütlich gemacht. (Bild: Sonja Frei)

    Teilnehmerin Sonja Frei bekam die kleine Bekassine vor die Linse. Diese hat es sich, den langen Schnabel in den Federn versteckt, hinter einem dicken Ast im Schlick gemütlich gemacht. (Bild: Sonja Frei)

Samstagmorgen am Bodensee bei Steinach: eine mystische Stimmung, leiser Nieselregen, sanft plätschernde Wellen, vorübergehende Heimat unzähliger Wasservögel, die hier überwintern – in dieser Jahreszeit ein Hotspot für Vogelinteressierte aus nah und fern.

Viele verschiedene Wasservögel

Gleich zu Beginn wurde die Gruppe begrüsst durch die gutturalen Rufe von Teichhühnern, die mit ihren rot-gelben Schnäbeln gemütlich in der Uferböschung stocherten. In Ufernähe und auch weiter draussen tummelten sich viele verschiedene Wasservögel. Aus der Ferne, wohl auch wegen des trüben Wetters, waren sie zunächst kaum zu unterscheiden. Beim Blick durch Feldstecher und Fernrohr eröffnete sich aber eine grosse Vielfalt: die männliche kontrastreich schwarz-weiss gefärbte Reiherente trägt einen hübschen «Tschuppel» langer Federn am dunkeln Hinterkopf; die männliche Kolbenente hat einen wunderschön orangebraun gefärbten Kopf und einen knallroten Schnabel. Vergnüglich zu beobachten waren die Schwarzhals¬enten, die im Pulk unterwegs sind und wie rhythmisch abgestimmt eine nach der andern hintereinander ab- und wieder auftauchen. Synchronschwimmerinnen könnten es nicht besser machen.

Tauch- und Gründelenten

Sie alle gehören zu den sogenannten Tauchenten. Diese liegen recht tief im Wasser, das heisst die Schwanzfedern berühren die Wasseroberfläche. Bei der Suche nach Nahrung tauchen sie ganz unters Wasser. Im Gegensatz dazu stecken die sogenannten Gründelenten nur ihren Kopf ins Wasser und suchen den Grund – gründelnd – nach Futter ab während ihr Hinterkörper dabei in die Höhe ragt. Zu letzteren gehören beispielsweise die häufig vorkommende Stockente und die Spiessente mit ihrem spitzen Schwanz, dem sie ihren Namen verdankt.

Vielfalt bei jedem Wetter

Es liessen sich noch viele weitere Vogelarten aufzählen, letztlich waren es über dreissig, die beobachtet werden konnten. Speziell erwähnt werden soll aber doch noch der wunderschöne Eisvogel, der unbeweglich in seiner typisch gedrungenen Haltung auf einem Pfahl sass, sowie die kleine Bekassine, die es sich, den langen Schnabel in den Federn versteckt, hinter einem dicken Ast im Schlick gemütlich gemacht hatte.

Einmal mehr hat überrascht, wie die Natur bei jedem Wetter eine unermessliche Vielfalt offenbaren kann – Faszination und Erholung pur für uns Menschen.

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