Die 3811 Seiten umfassende Originalausgabe wurde am ersten Jahrestag des Lockdowns, am 14. März 2021, der Stiftsbibliothek übergeben. Initiant der Corona-Bibel war der Evangelische Pfarrer Uwe Habenicht von der Kirchgemeinde Straubenzell im Westen von St. Gallen. Er holte Roman Rieger, Leiter der City-Seelsorge St. Gallen, ins Boot, der ebenfalls sofort begeistert war vom Projekt. Dieses sollte den Menschen in der Corona-Pandemie Hoffnung schenken und ihnen die Bibel wieder vertrauter machen.
20 gedruckte Exemplare
Die Idee der Initianten war von Beginn weg, dass die Menschen in der St. Galler Bibel blättern und lesen können, und dies nicht nur in der Stiftsbibliothek. Rund 20 Druckexemplare wurden deshalb für Bibliotheken und einige St. Galler Kirchen angefertigt. Drei Druckexemplare der St. Galler Corona-Bibel wurden auf Reisen geschickt. Die sind derzeit in der Schweiz, Deutschland und Österreich auf Tournee.
Von Appenzell nach Luzern
Sechs Wochen lang beherbergte das Kloster Maria der Engel in Appenzell die St. Galler Bibel. Am Samstag wurde sie von zwei Appenzellerinnen, die ebenfalls ein Kapitel abgeschrieben hatten, in die Peterskapelle mitten in der Stadt Luzern gebracht. Dafür befestigten sie die drei Bände auf einem «Räf». Während der Zugfahrt und dem Fussmarsch über die Kapellbrücke ergaben sich gute Begegnungen und Gespräche mit Menschen, die sich dafür interessierten, was es mit den drei dicken, geheimnisvollen Büchern und dem dazu geschriebenen Satz «Wir überbringen eine Schachtel voller Glaube, Liebe, Hoffnung, Zuversicht und Kunst» auf sich hat.
Nächster Halt: Zürich
Im Rahmen des täglich stattfindenden Mittagsimpulses «ZwölfnachZwölf» wurde die St. Galler Corona-Bibel durch die Seelsorger Winfried Bader und Meinrad Furrer in der Peterskapelle in Empfang genommen. Hier bleibt sie zwei Wochen lang, nachher geht ihre Reise weiter nach Zürich.