Sie ist einer der ältesten Vereine Innerrhodens, auch wenn das Gründungsjahr 1846 nicht schriftlich belegt ist: die Musikgesellschaft Harmonie Appenzell. Man hat sich wohl damals nicht in erster Linie um die Jahreszahl gekümmert und tat dies auch heute nicht. Denn der Anlass für das dreitägige war weniger das Jubiläum als vielmehr die neue Vereinsfahne, die am Sonntagmorgen geweiht wurde. Die Fahnendelegationen von 19 befreundeten Vereinen sowie die Rhodsfahnen schmückten die Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell. Darunter befanden sich Appenzeller Dorfvereine, aber auch Musikkorps aus Zürich, der Westschweiz sowie dem süddeutschen Raum.
Ein musikalischer Bär
Der Gottesdienst wurde von Bläsern der MG Harmonie sowie dem Kirchenchor musikalisch gestaltet. Unter der Leitung des Dirigenten Benjamin Zick wechselten helle Flötenklänge mit warmen Melodien der Hörner und untermalten die liturgischen Texte. Mit Fanfaren, Trommelwirbel und Paukenschlag wurden majestätische Höhepunkte gesetzt. Pfarrer Lukas Hidber beschrieb in seiner Predigt die Fahne als Symbol der Einigung. Sie sei eine Einladung, um zusammenzukommen und sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Gerade in Zeiten der Unsicherheit und des Umbruchs bedeute dies auch Zuversicht und Glauben an die Zukunft. Als Höhepunkt entrollten die Fahnenpaten Franziska Raschle und Alois Koch die neue Fahne, bevor sie von Lukas Hidber gesegnet wurde. Sie zeigt wiederum den schwarzen Appenzeller Bären auf silbernem Grund, wobei ein über das ganze Tuch verlaufender Notenschlüssel in kräftigem Rot einen frischen Akzent setzt.
Rahmenprogramm mit Wettbewerb
Im Anschluss an die Fahnenweihe zog das jubilierende Musikkorps durch die Gassen Appenzells zum Brauereiplatz, wo zum Frühschoppenkonzert geladen wurde. Damit liess man das gelungene Festwochenende nochmals Revue passieren. Denn ebenfalls in der Hauptgasse fand am Samstag der Marschmusikwettbewerb mit 17 teilnehmenden Vereinen statt. Dabei erwiesen auch sämtliche anderen Blasmusikvereine Innerrhodens der «Harmonie» die Ehre und von der BM Gonten und der MG Haslen verblieben gleich zwei Podestplätze im Kanton. Gewonnen wurde die Konkurrenz von der Brass Band Eglisau. Das Festzelt auf dem Brauereiplatz seinerseits war Ort des stimmungsvollen Feierns am Freitag- und Samstagabend.
Zufrieden und dankbar
Der OK-Präsident Benjamin Fässler zeigte sich gänzlich zufrieden mit dem erfolgreichen Festwochenende. Einmal mehr sei Appenzell der ideale Ort für ein Fest gewesen, das unzählige Gäste anzulocken vermochte. Dabei hätte man auf die grosszügige Unterstützung der Bevölkerung, des Gewerbes und der Behörden zählen dürfen, die für die Organisation eines solchen Anlasses unverzichtbar sei.
Rangliste: Marschmusik traditionell: 1. Brass Band Eglisau 93.67; 2. Bürgermusik Gonten 92.00; 3. Musikgesellschaft Haslen 90.67; 4. Musikgesellschaft Andwil-Arnegg 88.00, Musikgesellschaft Brülisau 88.00; 6. Harmoniemusik Näfels 87.00; 7. Musikgesellschaft Sulgen 84.33; 8. Harmonie Volketswil 82.33; Jugendmusik Harmonie Appenzell 82.33; 10. Musikgesellschaft Schönengrund-Wald 81.67; 11. Fanfare paroissiale l‘Union Villaz-St-Pierre 80.67; 12. Union Instrumentale Delémont 78.00
Marschmusik mit Evolutionen: 1. Showband Les Armourins Neuchâtel 89.67