Bevor es für die 45 Mannen der Herisauer Blochgesellschaft frühmorgens in Richtung Waldstatt so richtig losging, hiess es für die Köche und Metzger, die Zimmerleute und Schmiede, die Sattler und Handwerker, die Jäger und Förster, die Bauern «i de Brune» und die vier Sennen «i de Geele» nach einem währschaften Morgenessen in der «Schafräti»: Ischtooh ond züüche!
Begleitet von Kässelibuben, einem Vorreiter, sechs Herolden, landsknechtähnlich gekleidet, hoch zu Ross und der Zugsmannschaft setzte sich der Bloch-Tross in Bewegung. Neben dem Bloch sorgte der Wagenwart für die Sicherheit. Auf dem Stamm mit dem geschmückten Gemeindewappen stand der Fuhrmann mit der Peitsche, hinter ihm sassen zwei Musikanten und sorgten für Unterhaltung, während der Schmied seiner Arbeit nachging und es rauchen liess. Ab und zu knallten zusätzlich Schwärmer. Zuhinterst auf dem Stamm war ein Aufrichtbäumchen mit flatternden Nastüchern montiert. Abgeschlossen wurde das Bloch mit dem Förster hoch zu Ross und dem Bär und dem Wildhüter, der mit den Zuschauerinnen viel Schabernack trieb.
Ein langer Weg stand bevor
Im Morgengrauen um 4.30 Uhr zog der Bloch-Tross in Richtung Dorfzentrum, nicht ohne hie und da einen Schwärmer in Richtung Waldstatt zu zünden. Die 45 Mannen hatten einen langen Weg vor sich. Sie benötigten insgesamt 15 Stunden, um 28 Kilometer Fussmarsch sowie 300 Höhenmeter zu bewältigen. Nach einem Zwischenhalt (Znüni) bei der «Blumer Techno Fenster AG» ging es frisch gestärkt in Richtung Schönengrund, nach einem Halt bei «Mettler Holzbau» weiter zum Mittagessen im «Ochsen», Schönengrund. Die Umzugsroute führte nun zum Aufstieg über die Risi nach Schwellbrunn, wo zwei Pferde als Hilfe vorgespannt wurden. Nach dem Zvieri im «Ochsen» hatte der Wagenwart alle Hände voll zu tun, damit die Fahrt nach der «Mühle» richtig funktionierte. Im Gedenken an die ehemalige Route vor vielen Jahren machte die Blochmannschaft vor dem Ziel einen Umweg zum Restaurant Ramsenhof, wo bereits eine fasnächtlich gekleidete Abholmannschaft wartete. Im Halbdunkel zog der Bloch-Tross durch das Dorf an seinen Bestimmungsort vor der «Chälblihalle» und wurde dort von einer grossen Zahl wartender Besucher empfangen.
Die Örgelimänner auf dem Baumstamm sorgten für lüpfige Musik, ehe der Fuhrmann den Blochspruch verlas, für die von der Gemeinde Herisau gespendete Fichte (6 Meter) dankte und der Förster mit der Versteigerung des Blochs an den Meistbietenden begann. Beim anschliessenden Blochball erfolgte auch noch die Versteigerung des Blochtaler (Unikat) und bei Gemütlichkeit ging die fünfte Jahreszeit zu Ende.
Hundwiler Buben starten um 5.30 Uhr
Böller, Rauch, Zäuerli und klimpernde Kässelibuben: Am Montag zogen auch die Buben von Hundwil, Stein und Schwellbrunn farbenfroh durch das Appenzeller Hinterland. Dabei zogen sie einen mit dem Gemeindewappen geschmückten Baumstamm – das Bloch. Während dem Hundwiler und dem Schwellbrunner Bloch jeweils ein Vorreiter hoch zu Ross voranging, kündigten zwei Rollenweiber das «Stääner Bloch» an. Zudem trieb beim Schwellbrunner und beim Hundwiler Bloch ein Bär sein Unwesen bei Kindern, die ihn neckten.
Die Hundwiler Buben zogen frühmorgens um 5.30 Uhr los bei der Oertlismühle über Urnäsch – Waldstatt nach Herisau, wieder zurück über die Steblen nach Hundwil. Sie legten mit einigen Zwischenstopps den weitesten Weg (ganze 23 Kilometer) zurück. Anschliessend gaben sie das Bloch wieder ab.
Buebebloch Schwellbrunn und Stein
Die Schwellbrunner zogen ihr Bloch vom Altersheim Risi durch das Dorf mit einem ersten Halt beim «Ochsen» und kamen über «Störchli» – Kunzenmoos nach Herisau und über Waldstatt – Säntisblick wieder zurück nach Schwellbrunn, wo das Bloch an den Meistbietenden versteigert und das gesammelte Geld nach Abzug der Unkosten verteilt wurde.
Die Stääner besammeln sich jeweils bei der Schaukäserei und ziehen das Bloch auf Umwegen (Sägehüsli – Hargarten – Sonder) durch das Dorf Stein und zum Wendepunkt nach Teufen. Nach einem Halt nach dem Mittagessen auf dem Dorfplatz Teufen folgt der Rückmarsch nach Stein, um den Stamm wieder abzugeben.