Die Angestellte war Lehrmeisterin des Chefs

Zwei und drei Jahre haben die 21 Milchtechnologinnen und –technologen sowie sechs Milchpraktikerinnen und –praktiker gearbeitet und gelernt. Mal gings gut in der Ausbildung, mal mussten sie vielleicht etwas Durchhaltewillen zeigen. Doch diese Zeit ist vorbei. Ihre Lehre ist beendet und die Zeit des Feierns ist gekommen. Deshalb trafen sie sich in Kirchberg zur Abschlussfeier und zur Diplomübergabe. Begleitet wurden sie von Angehörigen und Freunden, die mit Applaus nicht sparten.
Zu den Gefeierten gehörten auch Mathias Koch aus Gonten und Sämi Raschle aus Schwellbrunn. Matthias Koch war gar mit der Note 5,6 der Zweitbeste. Speziell bei ihm ist, dass er seine Lehre im eigenen Betrieb, der Appenzeller Ziegenprodukte AG, absolvierte. Seine Käserin Christina Preisig war dabei die Lehrmeisterin ihres Chefs. Ihm war die Erleichterung anzusehen. «Ich bin stolz und glücklich, dass ich es geschafft habe», sagte er. «Es war eine lehrreiche, aber auch anstrengende Zeit.» Er wird sich mit Freude an die Ausbildungszeit mit den jungen Kollegen erinnern. Sämi Raschle aus Schwellbrunn lernte bei der Züger Frischkäse AG. Ihm gelang die Note 5,2.«Ich habe nun einiges vor für die Zukunft», sagte er. «Ich kann in Degersheim eine Stelle antreten und möchte mich in meinem Beruf weiter entwickeln.»
«Jetzt, da Sie den Abschluss geschafft haben, sehe ich Zufriedenheit und Fröhlichkeit auf Ihren Gesichtern», sagte Marcel Züger, Präsident der Berufsbildungskommission Milchberufe. Eine schöne Vergangenheit zu haben, sei etwas Wertvolles. Jetzt aber zähle die Zukunft. Das bedeutete für ihn: «Bauen Sie auf Ihrem beruflichen Fundament auf und sichern Sie sich damit Ihre ganz persönliche Entwicklung.» Denn wenn sie ihr Wissen gezielt einsetzen würden, dann werde ihnen die Zukunft viele Chancen bieten und Türen öffnen.