Deutlich weniger neue Sozialhilfe-Dossiers eröffnet

Im Jahr 2021 haben in Ausserrhoden 1152 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Die Sozialhilfequote bleibt im Vergleich zum schweizerischen Mittel weiterhin tief und ist gegenüber dem Vorjahr 2020 um 0,2 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent gesunken.

  • (Symbolbild: Bigstock)

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Die Quote der Alimentenbevorschussung beträgt im Jahr 2021 0,57 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Dies zeigen die neuesten Zahlen der Schweizerischen Sozialhilfestatistik, die jährlich vom Bundesamt für Statistik publiziert werden, wie die Kantonskanzlei mitteilte.

Weniger neu eröffnete Dossiers

2021 haben 1152 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl an Sozialhilfe Beziehenden um 147 Personen oder um 11,3 Prozent, so die Mitteilung weiter. Die Sozialhilfequote liegt im Jahr 2021 neu bei 2,1 Prozent (2020: 2,3%) und damit weiterhin unterhalb der gesamtschweizerischen Quote von 3,1 Prozent.
Die Resultate zeigen, dass die Abnahme der Sozialhilfequote vor allem auf den klaren Rückgang bei den Neueintritten zurückzuführen ist. Insgesamt wurden 172 neue Sozialhilfedossiers eröffnet, das sind 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Hintergründe dafür sind einerseits die Erholung des Arbeitsmarktes spätestens ab Mitte des Jahres 2021. Insbesondere zeigte sich auch in Ausserrhoden ein Rückgang der Arbeitslosenquoten auf das Vorpandemieniveau. Andererseits waren die Massnahmen des Bundes zur Eindämmung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weiterhin wirksam.
Die Anzahl abgeschlossener Dossiers ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt bei 264 Dossiers (+12 Dossiers bzw. +4,8%). Verglichen mit dem Rückgang der Anzahl neu eröffneter Dossiers trägt diese Entwicklung weniger stark zum Rückgang der Sozialhilfequote bei, heisst es in der Mitteilung weiter.

Sozialhilfequote der Risikogruppen

Die Bevölkerungsgruppen, welche gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung Ausserrhodens besonders häufig Sozialhilfe beziehen, konnten von der positiven Entwicklung zwar überdurchschnittlich profitieren, weisen aber weiterhin eine erhöhte Sozialhilfequote auf: Kinder und Jugendliche 3,4 Prozent (-0,4 Prozentpunkte), Ledige 3,2 Prozent (-0,4 Prozentpunkte), Geschiedene 2,8 Prozent (-0,6 Prozentpunkte) sowie Personen mit ausländischer Nationalität 6,4 Prozent (-0,6 Prozentpunkte). Dies entspricht weitgehend den Risikogruppen auf gesamtschweizerischer Ebene.
47,1 Prozent der Personen in der Ausserrhoder Sozialhilfe verfügten laut Mitteilung 2021 lediglich über einen obligatorischen Schulabschluss. Dieser Anteil hat über die letzten Jahre kontinuierlich zugenommen. In der Schweizer Gesamtbevölkerung liegt der entsprechende Anteil bei 15,0 Prozent und hat abgenommen.

Weniger im Asyl- und Flüchtlingsbereich

Die Anzahl der von der Sozialhilfe unterstützten Personen im Asylbereich ist im Jahr 2021 weiter zurückgegangen (–10,0%) und betraf 244 Personen. Die Sozialhilfequote im Asylbereich, also bei Personen, die einen Asylantrag gestellt haben, lag bei 80,6 Prozent.
Die Sozialhilfequote im Flüchtlingsbereich (Personen mit Asyl und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge), lag im Jahr 2021 bei 84,7 Prozent und damit leicht höher als im Vorjahr (80,6%). Hingegen ist die Anzahl der Unterstützten um 20,5 Prozent zurückgegangen auf 174 Personen.

Alimentenbevorschussung leicht höher

Die Alimentenbevorschussung ist eine der Sozialhilfe vorgelagerte, bedarfsabhängige Leistung, bei welcher der Kanton geschuldete Unterhaltsbeiträge bevorschusst, falls der unterhaltspflichtige Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht oder nur ungenügend nachkommt. Die neuesten Zahlen für das Jahr 2021 zeigen, dass die Quote erstmals wieder leicht gestiegen ist, von 0,54 Prozent im Vorjahr auf aktuell 0,57 Prozent. Im Berichtsjahr wurden 315 Personen unterstützt.

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