Die 50-jährige Luftseilbahn zum Hohen Kasten ist auf der sicheren Seite und dank neuer Antriebe und Steuerungen eine der modernsten in der Schweiz. Man darf auch mit den Fahrgastzahlen zufrieden sein, möchte aber mit weiteren Investitionen den Ostschweizer Aussichtsberg noch attraktiver machen. Über vergangene und zukünftige Aktivitäten legte am Samstag Vormittag der Verwaltungsrat an der Generalversammlung in der Turnhalle Gringel in Appenzell Rechenschaft ab.
Moderne Technik und höchste Sicherheit sind unverzichtbar für eine Luftseilbahn, «aber sie bringen keinen einzige Kunden mehr», resümierte Emil Koller, Verwaltungsratspräsident der Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG an der Jubiläums-Generalversammlung vom Samstag. 937 Aktionäre mit 38 043 Stimmen nahmen daran teil. Gesamthaft halten 4617 Aktionäre 152 000 Wertpapiere, die aktuell mit 100 Franken dotiert sind.
Zwar konnten mit 171 684 gut neun Prozent mehr Fahrgäste als 2012 verzeichnet werden, das waren aber doch 11,3 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Neu ist die Luftseilbahn auch im Januar in Betrieb, was die Zeit für die Revision zwar verkürzt, aber einem Kundenbedürfnis zu entsprechen scheint. Die nächste Saison soll auch auf den Februar ausgedehnt werden.
Die Seilbahnbetreiber haben seit 2007 17,6 Mio. Franken investiert in den Bau des Drehrestaurants, in Technik, Kabinen, eine neue Talstation, in die Sanierung des Geo-Wegs, in Antrieb und Steuerung. Der Verwaltungsrat hat bereits neue Pläne ausgearbeitet, um die Attraktivität des Bergs und damit die Frequenzen zu steigern. Mit dem Gipfelprojekt ist eine Art Verschönerung gemeint: Die vielen Weglein werden verschwinden, der Gipfel «aufgeräumt». Ein 259 Meter langer rollstuhlgängiger Rundweg lädt zum Spazieren ein; ihm entlang wird der Alpengarten, der vor 20 Jahren angepflanzt wurde, neu angelegt. Aussichtspunkte und Terrassen in alle vier Himmelsrichtungen versprechen spektakuläre Ausblicke.
An der GV vom Samstag startete eine Patenschaftsaktion für die Finanzierung des Gipfelprojekts, das nächstes Jahr umgesetzt werden soll. Für 900 Franken pro Laufmeter wird ein Namensschild des Paten beim Rundumweg angebracht. Das ganze Projekt wird gegen 3 Mio. Franken kosten. Seit kurzem gibt es Jahresabonnements für die Seilbahn zum Hohen Kasten: 222 Fr. für 11 Monate.
Appenzell | 07.06.2014 | 15:19 Uhr
mo
Der Hohe Kasten sucht Gotten und Göttis
VR-Präsident Emil Koller hatte an der heutigen Jubiläums-GV viel zu erzählen aus der 50- jährigen Geschichte der Luftseilbahn Hoher Kasten, aber auch zu Gegenwart und Zukunft.