«Der Gast interessiert sich nicht für Kantonsgrenzen»

Martin Sturzenegger, Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn, ist an der Generalversammlung der Appenzeller Tourismus AG als Verwaltungsrat gewählt worden. Drei neue Aktionäre aus Innerrhoden sind dabei – und Geschäftsführer Andreas Frey präsentierte die mobile Tourist-Info.

  • Geschäftsführer Andreas Frey und Verwaltungsratspräsidentin Pascale Sigg-Bischof. (Bilder: Maria Kobler)

    Geschäftsführer Andreas Frey und Verwaltungsratspräsidentin Pascale Sigg-Bischof. (Bilder: Maria Kobler)

  • Die neue mobile Tourist-Info.

    Die neue mobile Tourist-Info.

  • Das Cabaret Sälewie sorgte an der GV für Unterhaltung.

    Das Cabaret Sälewie sorgte an der GV für Unterhaltung.

«Der Gast steht an erster Stelle und hat immer Vorrang», sagte Andreas Frey, Geschäftsführer der Appenzeller Tourismus AG (ATAG). Um näher bei den Gästen zu sein, ist künftig eine mobile Tourist-Info unterwegs – ein Bus, der erst vergangene Woche fertig foliert wurde. Der Bus soll bei diversen Veranstaltungen wie Viehschauen zum Einsatz kommen – erstmals am Wanderfestival vom 3. bis 5. Juni in Hundwil. Das Wanderfestival konnte pandemiebedingt im vergangenen Jahr nicht durchgeführt werden.

Positive Bewertung

«2021 war ein herausforderndes Jahr», sagte Andreas Frey. «Wir wurden überhäuft von Besucheranfragen.» Auf die Gästeberatung wird denn auch ein besonderer Fokus gelegt. Die Gäste erhalten per Mail, Telefon oder Live-Chat Auskunft. Hierfür arbeitet die ATAG mit mehreren Ostschweizer Destinationen zusammen. «Wir haben 43 Prozent der Chat-Anfragen beantwortet – trotz bescheidenem Budget und personeller Ressourcen», sagt der Geschäftsführer mit Stolz. Die Beratung wurde zudem sehr positiv bewertet.

Dank der Oskar-Gästekarte können die Touristinnen und Touristen aus 62 kostenlosen Erlebnissen wählen. Die Datenauswertung zeigte, dass die Gäste etwa am Bodensee übernachten und Ausflüge in den Alpstein unternehmen. «Der Gast interessiert sich nicht für Kantonsgrenzen», sagte Frey.

Foodtrail wird weitergeführt

Erfolgreich war der Foodtrail im Appenzeller Vorderland, der im Juni 2021 eröffnet worden ist. Laut Andreas Frey sind über 900 Gäste mit der Zahnradbahn von Rorschach nach Heiden angereist und haben sich anschliessend auf die kulinarische Schnitzeljagd begeben. Rätsel führten die Foodtrailer zu sechs verschiedenen Genussstationen, wo sie sich mit regionalen Spezialitäten verwöhnen liessen. Aufgrund der grossen Nachfrage und positiven Rückmeldungen wird das Angebot auch im Jahr 2022 weitergeführt.

Der Kultursommer wird hingegen aus dem Programm gestrichen. Obwohl Outdoor-Aktivitäten zunahmen, nahmen im Durchschnitt nur 3,4 Personen an den Dorfrundgängen teil. Deutlich weniger Anfragen gab es bei den Seminaren. Die ATAG nutzte die Zeit, um die Offertenanfrage oder Abrechnung zu standardisieren. «Durch die Digitalisierung wollen wir effizienter werden, ohne dass das Kundenerlebnis leidet», sagte Andreas Frey.

Verwaltungsratspräsidentin Pascale Sigg-Bischof führte erstmals durch die Generalversammlung. Sie begrüsste die Aktionärinnen und Aktionäre (270 Stimmen bei einem absoluten Mehr von 136 Stimmen), über 50 Gäste und drei neue Aktionäre aus Innerrhoden: Hoher Kasten, Ebenalpbahn und Kronbergbahn. Vom Verwaltungsrat waren Pascale Sigg-Bischof, Sandra Nater, Thomas Baumgartner und Erich Dasen anwesend, Adrian Höhener fehlte. Anträge sind keine eingegangen. Die Anwesenden genehmigten Jahresbericht und Jahresrechnung einstimmig. Ebenso stimmten sie dem Antrag des Verwaltungsrats zu, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2021 von 65’525.23 Franken – bestehend aus dem Jahresverlust 2021 von 11’949.18 Franken und dem Gewinnvortrag vom Vorjahr von 77’474.41 Franken als Vortrag auf die neue Rechnung zu verwenden.

Sturzenegger neuer Verwaltungsrat

Weiter schlug der Verwaltungsrat vor, Martin Sturzenegger, Geschäftsführer der Säntis Schwebebahn AG, neu in den Verwaltungsrat zu wählen. Sturzenegger wurde in Abwesenheit – er feierte sein Abschiedsfest als CEO von Zürich Tourismus – einstimmig für ein Jahr gewählt. «Ich glaube an eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren Partnern vom Bodensee bis zum Säntis», sagte Pascale Sigg zum Abschluss des geschäftlichen Teils. «Wir müssen uns alle für diese touristische Perle Appenzellerland einsetzen, denn wir sind alle Botschafter unserer Destination.»

Das Cabaret Sälewie sammelte im Anschluss in seiner Darbietung Ideen für den Tourismus. So wurden etwa Gläser mit Luft verkauft. «Luft kann man immer brauchen», sagte die Kabarettistin. «Der grösste Teil geht an die Politik und Wirtschaft. Wir verschicken palettenweise dicke Luft ins Bundeshaus.»  Und in den Murmeltieren sahen die vier Kabarettistinnen und Kabarettisten eine Goldgrube: «Munggeli-Knutsche wäre die perfekte Gesichtspflege mit Kuschelfaktor.»

6
7

Weitere Artikel

Schreibe einen Kommentar