Der Chor über dem Bodensee trifft mitten ins Herz

Nach einer langen Pause brillierte der Chor über dem Bodensee an drei Abenden in Marbach, Rorschach und Au mit einem Werk von Peter Roth. Für das «bezli meh» zeigte sich das hervorragende Musikensemble «Geschwister Küng» verantwortlich.

  • Die Ostschweizer Sängerinnen und Sänger erfreuten mit drei Konzertabenden. (Bild: Ralph Kühnle)

    Die Ostschweizer Sängerinnen und Sänger erfreuten mit drei Konzertabenden. (Bild: Ralph Kühnle)

Corona traf einige ganz besonders. Auch den Chor über dem Bodensee. Lange Zeit war ihnen das Proben verwehrt. Am 13. August trafen sie sich nach langer Pause wieder zum Singen. Und hatten nur gerade einen Monat Zeit, um ihr erstes Werk in der Konzertreihe «Musik im Einklang mit uns» einzustudieren. Die «Toggenburger Messe ond e bezli meh». Zum Werk von Peter Roth erzählt die Präsidentin Regula Birnstiel: «Die Ratlosigkeit und allgemeine Verunsicherung der Menschen brachte uns zur ‹Toggenburger Messe›. Die Verwundbarkeit und Ängste werden in Peter Roths Werk aktueller denn je veranschaulicht. Die Klänge der Messe sind aber auch erlösend und wir singen sie in tiefer Verbundenheit mit der Schöpfung und mit unerschütterlichem Glauben an das Gute. Damit wollten wir unseren Zuhörerinnen und Zuhörern in diesen besonderen Zeiten Mut, Zuversicht und Freude schenken.»

Prominente Begleitung und zauberhaftes Sopransolo

Mit den «Geschwister Küng» trumpfte der Chor mit prominenter Begleitung auf. Zwischen den Gesängen des Chors begeisterte die innovative Appenzeller Streichmusik mit drei Instrumentalstücken. Wie es der Tradition des Chors entspricht, trat auch dieses Mal jemand aus den eigenen Reihen mit einem Solo auf. Dabei bezauberte die Dirigentin Judit Marti mit einem Sopransolo alle Anwesenden und bewies, dass sie nicht nur eine hervorragende Dirigentin, sondern auch eine herausragende Sängerin ist. Und es ihr sogar gelingt, mit beidem gleichzeitig zu brillieren.
Stattliche 42 Sängerinnen und Sänger zählt der Chor mittlerweile. Viele Neue fanden den (teils langen) Weg zu den Proben nach Walzenhausen und den Auftritten auswärts. Die grenzenlose Begeisterung aller Chormitglieder ging denn auch schnell auf die Zuhörenden über. Die Gesänge waren stimmungsgewaltig und ermunternd. Der Mix zwischen Dialekt und Hochdeutsch war ebenso passend wie die Kombination aus geistlichen und weltlichen Klängen. Die Botschaft im Schlusschor über den Frieden, der Tränen in Freude verwandelt, traf mitten in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer. Diese waren berührt, hatten teils Tränen in den Augen. Mit den Auftritten wollte der Chor ein Zeichen setzen. Den Menschen Hoffnung geben, ihnen die Furcht nehmen. Und das ist den Sängerinnen und Sänger mehr als gelungen.

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