Die in Gais unterrichtete 2. Oberstufe geht im Speicherer Buchensaal auf Erkundigung. «Die Schülerinnen und Schüler, die heute die Tischmesse besuchen, haben alle noch keine Lehrstelle. Präferenzen für diesen oder jenen Weg sind aber durchaus vorhanden», gibt Klassenlehrerin Céline Allenspach einen Hinweis auf die Nützlichkeit einer solchen Veranstaltung, wie sie eine Tischmesse darstellt. Das Abwägen, in welche Richtung der Berufsweg führen soll, spiegelt sich in den Aussagen von Alessia Buob aus Bühler und von Carla Frischknecht aus Gais. Beide haben noch nichts Fixes. Bei Alessia könnte es in Richtung Geomatik gehen, Carla liebäugelt mit der Gastronomie. Vielleicht hat sie das Schnuppern an der Tischmesse in ihrem Wunsch bestätigt oder aber es haben sich neue Perspektiven aufgetan.
Damit der Besuch an der vom Verein Gewerbe Speicher organisierten Tischmesse, an der am Vormittag auch die Schule aus dem Ort und am Nachmittag die Schule Trogen-Wald-Rehetobel aufkreuzt, auch einen Nutzen abwirft, ist er in den Klassenzimmern vorbereitet worden. Es gilt für die Schülerinnen und Schüler, aus den Erkundigungen an den Tischen einen Auftragsbogen mit diversen Fragen auszufüllen. «Als Nebeneffekt lernen sie, sich zu überwinden und Hemmungen abzubauen. Die Bogen werden dann im Unterricht ausgewertet», vermittelt Céline Allenspach die Vorgehensweise.
Dass sich Perspektiven ergeben, ist sehr wohl möglich, denn in Speicher präsentieren sich 25 Gewerbebetriebe unterschiedlichster Ausrichtung. Der Tenor an den Tischen war übereinstimmend positiv. «Vom Aufwand her ist eine Tischmesse viel kommoder als die Präsenz an einer Gewerbeausstellung», meint etwa Melanie Inauen von Coiffure M. Monika und Beat Graf aus Bühler nahmen zum dritten Mal an der Tischmesse teil und können ihr nur Lohnendes abgewinnen. Beide sind der Ansicht, dass sie noch nützlicher wäre, wenn sie im Frühjahr stattfände. Geeignet als «Zielpublikum» erachten sie die 1. und die 2. Oberstufe, denn bei der 3. Oberstufe ist die Richtung, in die es beruflich gehen soll, meist schon vorgespurt.
Eine Erkenntnis, die zu denken geben sollte, ergibt sich aus manchem Gespräch: Die Zahl der Lernenden in handwerklichen Berufen ist alarmierend rückläufig. Umso wertvoller sind Tischmessen, an denen doch viele Anregungen in Sachen Berufswahl vermittelt werden können.