Das Bad Unterrechstein baut aus

Das Mineral-Heilbad Unterrechstein soll um einen Gastronomiebereich erweitert werden, zudem will der Verwaltungsrat in bestehende Anlagen investieren. Ob das Projekt des anliegenden Hotel- oder Klinikbetriebs weitergeführt wird, steht in den Sternen.

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Die Anzahl der Besucher hat im vergangenen Jahr mit über 82‘000 um gut 17 Prozent erneut zugenommen und bedeutet einen Besucherrekord in der Geschichte des Unterrechsteiner Bädlis. Wie Verwaltungsratspräsident Heini Eggenberger an der Generalversammlung in der Turnhalle Grub erläutert, sei diese erfreuliche Entwicklung einerseits auf das immer noch geschlossene Mineral-Heilbad St. Margrethen zurückzuführen. Andererseits hat das Bad auch vom schlechten Wetter 2013 profitiert. Diese erfreuliche Entwicklung liess das Heilbad jedoch an Spitzentag an seine Grenzen stossen.
Eggenberger rechnet nicht damit, dass sich die Besucherzahlen auf diesem hohen Niveau einpendeln werden. Trotzdem hofft er, dass einige der neuen Gäste dem Bad Unterrechstein treu bleiben. Um die Attraktivität weiter zu steigern, hat der Verwaltungsrat eine Ausbauplanung in Auftrag gegeben. Diese beinhaltet einen Anbau, in dem auch ein Restaurant mit Terrasse Platz haben soll, sowie eine Sanierung der Garderoben, Duschen und des Bad-Ruheraumes. Eggenberger hofft, dass das Baugesuch im Herbst eingereicht werden könne. Das Projekt sieht vor, auch eine Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Hotelbetrieb zuermöglichen, sofern dieses denn realisiert wird.
Eine grobe Kostenschätzung beläuft sich auf rund 3 Mio. Franken. Der Verwaltungsrat geht davon aus, dass die Hälfte des Betrages mit Baudarlehen und die andere Hälfte zu zwei Drittel mit Eigenmitteln und zu einem Drittel aus dem NRP-Fonds (Neue Regionalpolitik) finanziert werden könne. Eggenberger sagt, dass, entgegen verschiedenen Befürchtungen, von Bund und Kanton weiterhin zinslose Darlehen für solche Projekte erhältlich seien. Sollte der An- und Ausbau realisiert werden, schliesst das Heilbad für ungefähr vier Monate seine Pforte.
Trotz der hohen Besucherzahlen konnte Umsatz und Gewinn nicht mithalten. Der Jahresumsatz stieg um lediglich 6 Prozent auf 1,85 Mio. Franken und der Jahresgewinn blieb mit gut 41‘000 Franken unter den Erwartungen. Das Eigenkapital liegt mit 5,3 Mio Franken bei 56 Prozent der Bilanzsumme. Der Verwaltungsrat hat sich deshalb dazu entschlossen, im vergangenen Jahr die Eintritts- und Abo-Preise anzuheben. Zudem prüfter in naher Zukunft eine Badezeitbeschränkung einzuführen.
Nach zehn Jahren im Verwaltungsrat hat Walter Fey altersbedingt seinen Rücktritt erklärt. «Mit seinen 70 Jahren fällt Walter Fey der Altersguillotine zum Opfer», sagt Eggenberger und dankt ihm für seine aktive und konstruktive Mitarbeit. Da 2012 mit Sandro Agosti bereits ein überzähliges Mitglied in den Verwaltungsrat gewählt wurde, verzichtet der Rat auf eine Ersatzwahl.

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