So stellt man sich Ökumene vor. «Markus Büchel hat mir zugesagt, die Hälfte der Predigt zu übernehmen», sagte Koni Bruderer. Der Dialog zwischen dem Kirchenratspräsidenten der Evangelisch-reformierten Landeskirche und dem Bischof des katholischen Bistums war sowohl witzig als auch tiefgründig und von Applaus begleitet.
Am Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten «500 Jahre Reformation» nahmen auch der Ausserrhoder Landammann Matthias Weishaupt und der stillstehende Innerrhoder Landammann Roland Inauen teil. Solisten, der Chor Wald und ein Instrumentalensemble unter der Leitung von Jürg Surber begleiteten den Gottesdienst eindrücklich. «Ihr seid uns ein halbes Jahr voraus», meinte Martin Schmidt, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen. Bei ihnen stehe die Feier im November an, erzählte er und schloss die Freikirchen ein.
Die Trogner Pfarrerin Susanne Schewe lud ein zu «Rauschen», mit Elementen wie Lärm und Stille, Kunst und Kirche, Wirrnis und Ordnung, Freiheit und Aufbruch. Es sei ein offenes, einmaliges Experiment. Man solle die Kirche rasch verlassen, damit das Rauschen beginnen könne. Da liefen also nervöse Erwachsene und Kinder mit Handys am Ohr über den Landsgemeindeplatz, immer mehr erschienen. «Weisst du, das gehört dazu», erklärte ein Zuschauer der Begleiterin. «Wer ist per Du mit seinem Schutzengel?», rief einer auf einem Podest. Viele liefen dahin. Dann dorthin, wo ein anderer gefragt hatte: «Wer hat schon ein Ufo gesehen?» «Wer ist gut im Rechnen?» «Wer ist reformiert?» Hektischer wurde das Geschehen. Trommelschläge führten über zu Marschieren und Rennen im Kreis vorwärts, rückwärts, seitwärts.
Ein Chor trat dazu, abgelöst von einer Volksmusikgruppe und Rockklängen. «Simply the best» wurde gespielt und gesungen. Die rund 100 Akteurinnen und Akteure, die an einem Probetag die gut halbstündige Performance entwickelt hatten, mischten sich tanzend mit Besucherinnen und Besuchern.