Wie schon beim letzten Mal kamen rund sechzig Personen, zehn Prozent der Einwohner von Reute, und nahmen am Freitagabend am Ergebnisworkshop teil. Dies trotz im Fernsehen übertragenem Qualifikationsspiel der Schweizer Fussball Nati zur selben Zeit. Das sei eine Wertschätzung des Miteinbezugs der Bevölkerung in den Planungsprozess sowie eine Wertschätzung der Arbeit der vier verschiedenen Gruppen zu den Themen „Wohnraum für Jung und Alt“, „Raum für Begegnung“, „Naturerlebnisraum“ und „Vereine“ erklärte Gemeindepräsident Ernst Pletscher eingangs. Dem Gemeinderat seien solche Anlässe am Puls der Bevölkerung wichtig, unterstrich Pletscher. Versiert führte danach Silvia Gysel wie bereits bei der ersten öffentlichen Veranstaltung durch den Abend. In der Folge präsentierten die vier Arbeitsgruppen ihre bisherigen Ergebnisse.
Die Gruppe für „Wohnraum für Jung und Alt“ stellte fest, dass in Reute wenig zeitgemässer Wohnraum vorhanden sei. Ältere Häuser werden weder renoviert noch gerne vermietet und die zum Verkauf stehenden Objekte eher über Marktwert angeboten. Zudem gibt es für Investoren nahezu keine Grundstücke für grössere Projekte. Um diese Mängel zu beheben, muss das Projekt Dorf 50 weitergeführt werden.
Betreffend „Raum zur Begegnung“ erklärte die zweite Arbeitsgruppe, dass das Dorf als Zentrum gestärkt werden müsse. Ausserdem sollten die verschiedenen öffentlichen Begegnungsorte wie die zwei Bibliotheken, der Dorfladen und die Gemeinde so verknüpft werden, dass Begegnungen möglich seien. Weiter gibt es in Reute keine Wirtschaft mehr. Ein Manko. Als kurzfristige Massnahmen wird eine öffentliche Toilette bei der Gemeindekanzlei für Spielplatzbenutzende realisiert.
Nach der Pause erzeugte die Gruppe für „Naturerlebnissraum“ grosses Erstaunen, als sie die vielen bereits bestehenden Möglichkeiten für Wanderungen und Naturerlebnisse in der Gemeinde aufzählte. Wenige wussten vom Kap der guten Hoffnung, den vier Waldhütten mit Grillmöglichkeit oder der Ramstelhöhle, welche begehbar ist. Ausserdem gibt es im Watt ein Seeli und in Reute kann gar ein Wasserfall bestaunt werden.
Betreffend „Vereine“ waren verschiedenste Massnahmen im vergangenen halben Jahr bereits eingeleitet worden. Es gab eine Gesamtvereinskonferenz mit dem Ziel der Nachwuchsförderung. Gleichzeitig sollte eine lebendige und aktive Vereinskultur ins Leben gerufen werden, um künftig vermehrt übergreifende Veranstaltungen anbieten zu können.
Die Besucher der Veranstaltung hatten immer wieder die Möglichkeit, Fragen zu stellen und weitere Ideen einfliessen zu lassen. Alle Vorschläge aus dem Plenum wurden aufgelistet. In einer Woche treffen sich die Arbeitsgruppen einmal mehr, um diese neuen Vorschläge einfliessen zu lassen. Sobald spruchreife Projekte daraus entstanden sind, werden sie der Öffentlichkeit vorgelegt.