Das geht aus dem neusten BAG-Bulletin hervor, welches am Montag veröffentlicht worden ist. Der Bund hatte bereits im Februar vor einer Ausbreitung von Masern gewarnt. Das BAG gab eine neue Impfempfehlung ab.
Denn auch in Europa sind die Masern auf dem Vormarsch. Im März erklärte das für die EU zuständige Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), allein in Rumänien seien seit Ende September 3446 Masernfälle verzeichnet worden. Die meisten Betroffenen waren nicht geimpft.
Im Februar starb in der Schweiz erstmals seit 2009 ein Mensch an Masern. Ein junger Erwachsener verstarb auf einer Intensivstation schliesslich an Lungenversagen. Das Opfer litt an Leukämie und unterzog sich einer Therapie, bei der sein Immunsystem stark unterdrückt wurde. Deshalb schützte ihn die Masernimpfung auch nicht.
Der Fall zeigte laut dem Bund, wie wichtig es ist, das Masernvirus auch in der Schweiz zu eliminieren. Durch Studien belegt ist folgende Formel: 95 Prozent der einmal gegen das Virus Geimpften sind gegen Masern geschützt. Bei einer Person, die sich zwei Mal impfen lässt, steigt der Masernschutz auf 98 Prozent.
Ziel des Bundes ist, dass mindestens 95 Prozent der Bevölkerung gegen Masern geimpft und damit vor Masern geschützt ist. Denn damit hätte das Virus keine Chance mehr, sich in der Schweiz auszubreiten. Bei einer Durchimpfungsrate von mindestens 95 Prozent würde jener Teil der Bevölkerung, der gegen Masern immun ist, jene schützen, die unwissentlich keinen Schutz haben oder sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen, liess das BAG im März verlauten.
Erst im Februar hatte der Bundesrat Zwischenbilanz zu seiner Strategie gegen Masern gezogen. Das Ziel, die Masern bis Ende 2015 zu besiegen, konnte nicht erreicht werden. Doch die Durchimpfungsrate steigt in der ganzen Schweiz. «Besonders ermutigend» seien die Fortschritte in Kantonen wie Appenzell Innerrhoden, Obwalden oder Zug, die lange Zeit unterdurchschnittliche Impfraten hatten.
Weil insgesamt die Durchimpfungsrate in der Schweiz gestiegen sei, dürfte es nicht erneut zu einer Masernepidemie wie in den Jahren 2006 bis 2009 kommen, teilte das BAG im März mit. Auf lokale Ausbrüche seien die Gesundheitsbehörden gut vorbereitet.